Kfz-Versicherung: Vergleichsportale hoffen auf mehr Geschäft

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Der Markt der Vergleichsportale für Kfz-Versicherungen ist überschaubarer geworden. Kommerzielle Anbieter sind neben Marktführer Check24, nun vor allem Verivox, dass die Markenrechte des nach Millionenverlusten eingestellten Portals Transparo (auch Aspect-Online) gekauft hat. Zudem ist die Unister-Gruppe mit Geld.de (auch versicherungen.de, preisvergleich.de), Hubert Burda Media mit ino24.de sowie die Sparkassenversicherung Direkt mit Autoversicherung.de in diesem Markt unterwegs.

"Der Markt bleibt umkämpft und die Margen werden enger", sagte Check24-Geschäftsführer Henrich Blase anlässlich eines Pressegesprächs in München. Im vergangen Jahr hat das Unternehmen aber fast 30 Prozent mehr Umsatz erzielt. Der Anteil des Kfz-Vermittlungsgeschäfts am Gesamtumsatz liegt bei unter 40 Prozent, dominiert aber alle anderen Versicherungsangebote. "In diesem Jahr wollen wir 1,5 Millionen Versicherungsverträge vermitteln", so Blase. Im vorigen Jahr soll die Zahl bei rund einer Million gelegen haben. Etwa 700.000 Verträge entfielen auf die Kfz-Sparte.

Kein Portal stellt den gesamten Markt dar
Mittlerweile erzielt das Unternehmen bei Versicherungen auch Erlöse durch Bestandsprovisionen. "Wir leben aber vor allem von unserer Qualität und der Zufriedenheit der Kunden, die dann wiederkommen", so Blase. Fast alle Mitarbeiter, die per Telefon beraten, wären Versicherungsfachleute. Das Unternehmen bietet unter anderem Strom-, Reise-, und Kreditvergleiche an. Künftig solle ein Baufinanzierungsvergleich hinzukommen.

Weiterhin kann kein Vergleichsportal den gesamten Markt darstellen. So muss Check24 beispielsweise bis auf die Bruderhilfe auf alle Angebote der Huk-Coburg-Gruppe verzichten. Rund zwei Drittel des Marktes wären im Angebot. Bei den abschließbaren Tarifen hat Check24 derzeit nach eigenen Angaben die Nase mit 209 Tarifen deutlich vorne. Bei Geld.de sollen es 92, bei ino24 insgesamt 62 und bei Verivox nur 53 sein. Die kleine Zahl des bekanntesten Konkurrenten relativiert Thilo Knaupp, bei Check24 für die Kfz-Versicherung zuständig, jedoch: "Verivox wird in der nächsten Zeit noch deutlich wachsen."

Übersichten werden transparenter

Mittlerweile zeigen die Portale aus Transparenzgründen oft auch Versicherer mit Preisen oder Leistungen an, die bei ihnen nicht abgeschlossen werden können. Mehr Geschäft verspricht sich Knaupp in diesem Jahr davon, dass vor allem Verivox in den Markt eingetreten ist und somit für mehr Aufmerksamkeit bei den Verbrauchern für einen Kfz-Versicherungsvergleich sorgen dürfte.

Ein mobiler Vergleich über Smartphone oder Tablets steckt bei Check24 noch in den Kinderschuhen. Zwar kann sich der Kunde einen Schnellvergleich nach zehn Fragen anschauen, ein Abschluss ist zu diesem Zeitpunkt aber trotzdem nicht möglich. "Wir zeigen dann schon einen realistischen Preis als Orientierung an", so Knaupp, der hofft, dass der Kunde damit später am heimischen PC weiterrechnet.

Mobiler Schnellvergleich ist noch Zukunftsmusik
Neidisch schaut Check24 auf die Allianz-Versicherung, die nun online mit nur vier Fragen ein Angebot ermöglicht. "Wir hoffen, dass ist ein Trend", so Chef Blase. Doch das Portal brauche mindestens zehn Gesellschaften für einen mobilen Schnellvergleich. Beim derzeitigen Vergleich muss der Kunde in der Autoversicherung 50 Fragen beantworten. Im Schnitt würden das die Kunden in sieben Minuten schaffen - ein sensationeller Wert. Der aber wohl nur deshalb zustande kommt, weil Check24 Abbrecher nicht mitzählt. Und von diesen Kunden dürfe es angesichts der Fragenlawine immer noch sehr viele geben.

Bild: (c) Lassedesign/Fotolia

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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