Kosten für alternde Gesellschaft höher als Ausgaben für Finanzkrise

Trotz enormer fiskalpolitischer Kosten der Finanzkrise, sind die Belastungen durch die alternde Bevölkerung auf das deutsche Bruttoinlandprodukt rund neun Mal höher. Davon geht jedenfalls die Vermögensverwaltung Schroder ISF Global Demographic Opportunities aus.

Damit stelle Deutschland im Vergleich zu anderen G-20 Staaten keine Ausnahme dar, denn auch hier liege das Verhältnis bei dem rund 10-fachen, so der Vermögensverwalter. Als Ausgaben, die die Staatskasse für die immer älter werdende Bevölkerung belasteten, würden Pensionsvorsorgeaufwendungen, Kosten für das Gesundheitssystem und die langfristige Altersvorsorge gelten. Anleger sollten sich bewusst machen, mit welchen signifikanten Veränderungen sie aufgrund der weltweiten Bevölkerungsentwicklung rechnen müssten.

Produkte für Ältere konzipieren oder neue Kaufgruppen suchen
Viele Anleger seien sich der anstehenden Veränderungen bewusst, vernachlässigten diese Erkenntnisse aber bisher bei ihren Investitionsentscheidungen. Schnuller und Schnabeltasse würden immer wichtiger: Kinder liebten Schokolade, Kaugummi und Gummibärchen. Da jedoch in den entwickelten Ländern immer weniger Kinder geboren würden, müsse die Branche umdenken: Entweder sie mache die Produkte fit für die ältere Generation oder sie suche sich neue Kinder-Käufergruppen – zum Beispiel in den Schwellenländern.

Weltbevölkerung wächst weiter und zwar auf neun Milliarden bis 2050
2050 würden bereits 22 Prozent der Menschen älter als 60 Jahre sein. Zudem werde die Bevölkerungszahl bis 2050 von derzeit zwei auf neun Milliarden zunehmen. 98 Prozent dieses Zuwachses entfalle auf die Schwellenländer und dabei besonders auf China und Indien. Nach Schätzungen der Weltbank werden die aufstrebenden Nationen bis zum Jahr 2030 prozentual die Mehrheit der globalen Mittelschicht stellen.

Auch stärkere Nachfrage nach Finanzdienstleistungen
Weil sich mit höherem Alter und steigendem Einkommen das Konsumverhalten ändere, habe Schroders sechs Schlüsselthemen identifiziert, mit denen sich demografische Trends bei der Geldanlage ausnutzen ließen: Neben dem Konsumwachstum und einer stärkeren Nachfrage nach Finanzdienstleistungen nehme auch die Bedeutung des Gesundheitswesens zu. Auch sich verändernde Ernährungsgewohnheiten, die Urbanisierung und die zunehmende Notwendigkeit zur Altersvorsorge fielen immer stärker ins Gewicht.

Quelle: Schroders; Bild: © S. Hofschlaeger /

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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