Krankenzusatzpolicen schließen nur 15 Prozent über Makler ab

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Die große Mehrheit der Bundesbürger im jüngeren und mittleren Lebensalter ist mit den Leistungen ihrer Krankenkasse zufrieden. Optimal abgesichert fühlen sich aber nur 15 Prozent der 18-50-Jährigen. 44 Prozent sehen den Umfang ihrer Absicherung im Krankheits- und Pflegefall eher kritisch.

Dies zeigt jedenfalls die Trendstudie «Krankenzusatzversicherungen: Produkte, Leistungen und Services, die Kunden begeistern» des Marktforschungs- und Beratungsinstituts „Heute und Morgen“.

Lücken sehen die Menschen vor allem in den Bereichen Pflegevorsorge, Zahnbehandlung, Zahnersatz sowie bei Seh-/Hörhilfen. Das Interesse an Krankenzusatzversicherungen ist daher weiterhin hoch. Für die privaten Anbieter lohnt es, dabei differenziert auf die Bedarfe und Wünsche der unterschiedlichen Zielgruppen einzugehen. Im Vertrieb sollte zudem verstärkt auch auf die Kooperation mit den Krankenkassen gesetzt werden. Davon können beide Seiten profitieren – zumal eine große Mehrheit der GKV-Mitglieder diesen Abschlussweg begrüßt.

Corona-Pandemie hat die Menschen für die Gesundheitsvorsorge sensibilisiert

Für rund 40 Prozent der 18-50-jährigen Bundesbürger sind die Themen Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsabsicherung infolge der Corona-Pandemie noch wichtiger geworden als zuvor – allen voran für junge Zielgruppen (18 bis 29 Jahre) sowie für Personen mit Kindern. Besonders wichtig sind den 18-50-jährigen Deutschen Leistungen in den Bereichen Zahnbehandlung/Zahnersatz und Vorsorgeuntersuchungen sowie die Kostenentlastung im Pflegefall. Für junge Versicherte spielt zudem das Krankentagegeld eine besondere Rolle, während sie weniger Wert auf Zahnersatzangebote legen.

Ausschließlichkeitsvermittler sind der häufigste Vertriebskanal

Bisher schließen die GKV-Versicherten Krankenzusatzversicherungen am häufigsten über Ausschließlichkeitsvermittler (26 Prozent) oder online direkt beim Versicherer (23 Prozent) ab; teils aber auch über Versicherungsmakler (15 Prozent). Fragt man die GKV-Versicherten, welche Abschlusswege im Krankenzusatzbereich für sie zukünftig grundsätzlich in Frage kommen, liegt allerdings der Abschlussweg über die eigene Krankenkasse deutlich an der Spitze (81 Prozent). Angeboten wird dieser Weg den GKV-Versicherten in der Praxis bisher aber erst selten.

HUM Krankenzusatz

„Gerade bei eher rückläufigem Geschäft im Sektor ‚Krankenvollversicherungen‘ bieten Zusatzversicherungen privaten Anbietern noch zahlreiche Potenziale in der Gestaltung von Produkten und Services sowie auch in puncto Vertriebswege“, interpretiert Tanja Höllger, Geschäftsführerin bei Heute und Morgen, die Untersuchung ihres Hauses.

 

Policen-Verkauf im Einzelhandel ist nicht sonderlich angesagt

Besonders jüngere GKV-Versicherte sind darüber hinaus auch offen für weitere neue Vertriebswege von Krankenzusatzversicherungen: beispielsweise direkt über Ärzte, Kliniken oder Apotheken. Der Policen-Verkauf im Einzelhandel –findet demgegenüber aktuell deutlich weniger Zuspruch.

Mit deutlichem Abstand am beliebtesten beim Abschluss von Krankenzusatzversicherungen sind Auslandskrankenversicherungen und Zahnzusatzversicherungen. Das kurzfristige Abschlusspotenzial für die Zukunft ist im Bereich Zahnzusatzversicherungen und bei Leistungen der Gesundheitsvorsorge am höchsten. Aber auch zahlreiche andere Leistungssegmente bieten relevante Marktpotenziale, beispielsweise Pflegezusatzversicherungen oder Krankentagegeldversicherungen. Allerdings: Vielen GKV-Versicherten (66 Prozent) fällt es aktuell noch schwer, die für sie passenden Krankenzusatzversicherungen auszuwählen.

Hintergrundinformationen

Über 1.000 gesetzlich oder freiwillig GKV-Versicherte zwischen 18 und 50 Jahren wurden befragt. Ausführlich und für unterschiedliche Zielgruppen untersucht wurden Bedarfswahrnehmungen, Begeisterungsfaktoren, Vertriebswege und Abschlusschancen für Krankenzusatzversicherungen.

Die rund 90-seitige Studie „Krankenzusatzversicherungen: Produkte, Leistungen und Services, die GKV-Versicherte begeistern“  ist ab sofort erhältlich.

 

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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