Kunden werfen Versicherern leichtfertigen Umgang mit dem Datenschutz vor

Der Schutz personenbezogener Daten in sozialen Netzwerken wird von vielen Banken und Versicherungsunternehmen aus Sicht der Kunden immer noch nicht ernst genug genommen. So werfen 50 Prozent der Bundesbürger der Finanzbranche einen leichtfertigen Umgang mit dem Datenschutz beim Social-Media-Einsatz vor.

Gut jeder fünfte Kunde hält die Datenschutz-Anstrengungen der Finanzdienstleister im Social Web dabei für schwächer als bei den klassischen Kommunikationskanälen Post und Telefon. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.000 Personen aus Deutschland, die im Auftrag der Beratungsgesellschaft KWF Business Consultants durchgeführt wurde.

Nur wenige erlauben Kontaktanbahnung über soziale Netzwerke
Diese deutliche Kritik hat Folgen: Nur 28 Prozent der Befragten habe bisher ihrer Bank oder ihrem Versicherer die Erlaubnis erteilt, sie zu werblichen Zwecken auf Facebook, Twitter und Co. zu kontaktieren, wobei nur gut die Hälfte der für Social-Web-Werbung offenen Kunden überhaupt regelmäßig in sozialen Online-Netzwerken unterwegs sei.

Dass die derzeit überwiegend vorsichtige Haltung gegenüber werblichen Web-2.0-Aktivitäten am Ende auch vor Datenmissbrauch schützen werde, glaube allerdings nur eine Minderheit. Halte doch beispielsweise 72 Prozent der Deutschen das in der neuen EU-Datenschutz-Grundordnung festgeschriebene "Recht, vergessen zu werden" für nicht kontrollierbar, weil es entweder technisch nicht möglich sei (33 Prozent der Befragten) oder die großen Anbieter Wege fänden, es zu umgehen (39 Prozent).

Quelle: KWF Business Consultants S.A.; Bild: © Gerd Altmann /

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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