Lebensversicherung: "Einfallstor des Verbraucherschutzes" schließen

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Eine einfache und klare Kundenkommunikation, eine Reduktion der Kosten in den Produkten und die Optimierung von Garantien in den Produkten - das forderte Axa-Vorstand Dr. Patrick Dahmen (Bild), um die Lebensversicherung weiterzuentwickeln, beim Axa bAV Symposium 2014 am 20. Februar in Köln. Insbesondere die Kostenbelastung in den Lebensversicherungsprodukten sei "das Einfallstor des Verbraucherschutzes", erklärte Dahmen.

Das Medieninteresse an der Lebensversicherung sei in den letzten Jahren enorm gestiegen, erläuterte der Axa-Vorstand. Doch hauptsächlich negativ, denn in der Regel werden Verbraucherschützer zitiert, die im Gegensatz zur Sachversicherung sehr negativ zur Lebensversicherung stehen. Dazu könne die Branche nicht die Augen verschließen und weitermachen wie bisher.

Zur klaren Kundenkommunikation gehöre auch die Angabe der Gesamtkostenquote, der so genannten Reduction in Yield. Diese Kennzahl (übersetzt etwa Ertragsminderung) zeigt Renditeeinbußen durch die Abschlusskosten und durch die weiteren Kosten. Dies diene nach Meinung Dahmens der notwendigen Klarheit und Transparenz von Lebensversicherungsprodukten.

Kosten in Produkten reduzieren
Dahmen machte auch klar, dass die Kostenbelastung in den Produkten reduziert werden müsse. Wörtlich sagte er: "Wir müssen diese Themen adressieren, um die Stärken der deutschen Lebensversicherung hervorzuheben." Es gehe um die Höhe und die Verteilung der gesamten Kosten, also der Vertriebskosten und der internen Kosten. In etwa zehn Jahren sollte der Rückkaufswert der Lebensversicherung der Summe der gezahlten Beiträge entsprechen.

Bei der Vergütung der Vertrieben gehe es zwar nicht um die Abschaffung der Abschlussprovision, aber doch um deren Reduktion zugunsten einer ratierlichen Provision. Dahmen machte aber auch klar, dass es ohne Abschlussprovision nicht geht: "Wer für die Abschaffung der Abschlussprovision ist, der nimmt Altersarmut in Kauf", denn die Produkte müssten schließlich noch verkauft werden. Und eine gute Altersvorsorgeberatung müsse auch entlohnt werden.

Bild: Versicherungsmagazin

Autor(en): Bernhard Rudolf

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