Lernen auf Vorrat wird abgelöst

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Elektronisch gestütztes Lernen ist auf dem Vormarsch. Versicherungsmagazin sprach mit Norma Demuro über das Thema. Ihr Unternehmen hat unter anderem eine Quiz-App für die Bausparkasse Schwäbisch Hall entwickelt.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat eine Quiz-App mit Ihrem Unternehmen entwickelt und erfolgreich umgesetzt? Sind Lern- oder Quiz-Apps und generell eLearning auch für die Assekuranz eine Option?
Norma Demuro:
Sicher ist E-Learning auch für die Versicherungsbranche geeignet. Angebote für elektronisch gestütztes Lernen sind branchenunabhängig und machen Aus- und Weiterbildung flexibler und individueller. Unsere Kunden kommen aus diversen Branchen und bilden ihre Mitarbeiter mit der App weltweit aus, was wir über die Mehrsprachigkeit unserer Lern-App sicherstellen können.

Haben Sie bereits Kunden aus der Assekuranz?
Norma Demuro:  Die Württembergische Versicherung gehört unter anderem zu unseren Kunden aus der Versicherungsbranche. Aber auch unsere Kunden aus der Finanzbranche allgemein bieten Versicherungen in ihrem Portfolio an. Und auch diese Produktkenntnisse werden mit unserer Lern-App geschult.

Was sind wesentliche Unterschiede zwischen dem elektronischen und dem konventionellen Lernen?
Norma Demuro: Es gibt kein Besser oder Schlechter, das elektronische Lernen ergänzt vielmehr das Lernen mit konventionellen Medien oder aber auch die Präsenzveranstaltung. E-Learning löst als Just-in-Time-Training das Lernen auf Vorrat ab. Es erfüllt die Anforderung an zeitgemäße Weiterbildung, nämlich  an jedem Ort, zu jeder Zeit und bedarfsgerecht zu lernen.

E-Learning bietet dem Lernenden natürlich auch eine unmittelbare Rückmeldung zu seinem Wissensstand: er weiß sofort, ob er den Lerninhalt richtig gewusst hat oder nicht. Im besten Fall, erhält er auch eine Rückmeldung warum etwas richtig oder falsch war. Neben dieser Flexibilität aus Sicht der Lernenden, gibt es für Unternehmen den Vorteil, dass sie nicht entscheiden müssen, wen sie zu einem Kurs schicken: ein Platz im E-Learning-Kurs ist immer frei. Klar, dass das auch ein Kostenvorteil ist.

Quiz-Apps kann man sicherlich nicht in jedem Lernfeld einsetzen, wo eignet sich ihr Einsatz besonders?
Norma Demuro: Besonders gut funktionieren sie bei Faktenwissen, beispielsweise wenn es um Produktwissen geht. Bei Definitionen und Sprachen kommen unsere Lernkarten, die ebenfalls Teil der Lern-App sind, zum Einsatz. Auch Verhaltensschulungen wie Themen der Arbeitssicherheit oder Compliance eignen sich sehr gut. Die App kann auf Lernfragen sofort eine automatische Rückmeldung geben, ob richtig oder falsch. Handlungswissen, etwa die Bedienung einer Maschine, lässt sich hingegen besser über ein Lernvideo oder eine Schritt-für-Schritt-Anleitung transportieren.

Ist es schwierig Ältere für eLearning oder Lern-Apps zu begeistern?
Norma Demuro: Bildung ist keine Frage des Alters. Auch im nachberuflichen Kontext besteht der Wunsch, kompetent und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Hierzu können insbesondere E-Learning-Angebote eingesetzt werden, die ortsunabhängiges und vernetztes Lernen ermöglichen. Die Aufgabe besteht vielmehr darin, anwenderfreundliche, barrierefreie Angebote zu schaffen, die der Zielgruppe gerecht werden.

Kann sich nur ein großes Unternehmen die Kosten für E-Learning leisten? In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten?
Norma Demuro: Den Einsatz von E-Learning als Teil der Aus- und Weiterbildung können sich auch kleinere Unternehmen leisten. Wenn die Lernziele erst einmal definiert sind und die Lerninhalte stehen, kann zum Beispiel sofort mit einer Quiz-App gestartet werden, die wir an das Unternehmens-Design anpassen. Die Kosten staffeln sich nach der Anzahl der Nutzer. Ist die App im Einsatz, können Lerninhalte von Kundenseite jederzeit ergänzt werden. Ganz ohne unser Zutun über das Autorentool und ohne zusätzliche Kosten - ein faires Modell.

Nora Demuro ist Geschäftsleiterin der Keeunit GmbH
www.keeunit.de/keelearning/

Norma Demuro

Autor(en): Alexa Michopoulos

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