M&A: Der Trend geht zum Megadeal

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Im ersten Halbjahr 2017 ist die Zahl der weltweiten M&A-Transaktionen in der Versicherungswirtschaft um 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Hingegen stieg der Gesamtwert der M&A Deals im gleichen Zeitraum um 170 Prozent. Diese Zahlen liefert eine Umfrage von Willis Towers Watson in Zusammenarbeit mit Mergermarket.

Die Welt wird unsicherer und dies hat Auswirkungen auf die Fusionen und Akquisitionen (M&A-Transaktionen) der Assekuranz. Wie die Umfrage zeigt, weisen im  Gegenzug  die abgeschlossenen Transaktionen einen höheren Wert auf. Dieser Trend hin zu so genannten Megadeals zeigt sich in der Betrachtung einzelner Transaktionsgrößen: Im Jahr 2016 gab es insgesamt 14 Fusionen und Übernahmen im Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar.  Allein im ersten Halbjahr 2017 waren es bereits elf. Laut Umfrage gehen 17 Prozent der Unternehmen davon aus, dass mindestens eine ihrer Übernahmen in den kommenden drei Jahren eine sehr große Transaktion sein wird.

Markenstärke wird wichtiger
Eine starke Marke zu gewinnen, ist die größte Motivation für eine Akquisition in den kommenden drei Jahren, gaben die befragten Versicherer an. "Wir sehen hier die Auswirkungen, die neue Technologien und die digitale Transformation auf die Branche haben", sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson. Der Übergang zum digitalen Vertrieb erfordere mehr denn je eine starke, erkennbare Versicherungsmarke,  so Klüttgens weiter.

Künftige M&A-Transaktionen in der Branche stünden unter dem Zwang Synergien zu schaffen, Marken aufzubauen und den technologischen Fortschritten nachzukommen , weiß Marcel Schmitz, Director bei Willis Towers Watson und M&A-Experte für den deutschen Versicherungsmarkt.

M&A Deals wurden von den Teilnehmern  in den vergangenen drei Jahren nicht allzu bedeutsam für den Gewinn pro Aktie eingeschätzt. Diese Einschätzung hat sich verschoben: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) erwartet, dass ihre M&A-Aktivitäten in den kommenden drei Jahren zu höherem Wachstum beitragen werden. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) gehen davon aus, dass M&A zu einem Ertragswachstum zwischen zwei und drei Prozent führen wird.

Fokus verschiebt sich auf Wachstum
"In den letzten Jahren haben die Unternehmen versucht, die neuen regulatorischen Anforderungen zu verstehen", sagt Klüttgens. "Jetzt scheint es zunehmend darum zu gehen, zu verstehen, wie Kapital am effektivsten eingesetzt werden kann, um die Renditen angesichts dieser Anforderungen zu optimieren." Etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verfügt über eine Kapitaloptimierungsstrategie. Klüttgens betont: "Da sich der Unternehmensfokus zunehmend auf strategische Überlegungen und Wachstum richtet, würden Versicherer also davon profitieren, wenn sie ihre Ressourcen in ihr Kapitalmanagement investierten und damit ein tieferes Verständnis für dessen effizienten Einsatz, für Wertschöpfung und Werterhaltung erlangten."

Die Umfrage
Im Sommer 2017 befragte Mergermarket 200 Führungskräfte des Versicherungssektors. 42 Prozent der Befragten arbeiten überwiegend im Leben- Geschäft, 42 Prozent im Schaden- und Unfallversicherungssektor und 16 Prozent im Gesundheitssektor. Die beteiligten Gesellschaften verteilten sich zu gleichen Teilen auf die Regionen Amerika, Asien und EMEA.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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