Makler: Viel Ärger mit dem Recht

Fast ein Drittel (31 Prozent) aller Finanz- und Versicherungsmakler haben in den letzten zwei Jahren eine Rechtsberatung genutzt. Dies ist ein Ergebnis aus dem YouGov Makler-Absatzbarometer, für das Ende 2011 insgesamt 277 Makler bundesweit befragt wurden.

Der Markt der Spezialberater für Makler ist stark zersplittert. Immerhin kommen laut der Befragung neun Rechtsanwaltskanzleien, der Maklerverband VDVM und der Servicepartner der Versicherungsmakler SDV auf einen Beratungsanteil von rund 41 Prozent.
Spitzenreiter sind die Kanzlei Michaelis (zehn Prozent), gefolgt von Blanke Meier Evers (6), dem Verband Deutscher Versicherungs-Makler e.V. (VDVM) (6) und den Kanzleien Lehnert (5), Dr. Johannes Fiala (4) sowie Norman Wirth (3). (Anmerkung der Redaktion: Jürgen Evers von der Kanzlei Blanke Meier Evers und Rudi Lehnert von der gleichnamigen Kanzlei sind regelmäßige Autoren für das Versicherungsmagazin).

VDVM führt auch Musterprozesse
Die abschließende Liste, die Basis der Umfrage war, hat aber den Nachteil, dass allein elf Prozent aller Nennungen auf die Kategorie "Sonstige" entfallen. Darunter dürfte mit Sicherheit auch der Bundesverband der Versicherungskaufleute(BVK) zu finden sein. Während BVK-Mitglieder nach einer Wartezeit umfassend rechtsschutzversichert sind, gilt das für VDVM-Mitglieder nicht. „Wir helfen aber unseren Mitglieder beim Auseinandersetzungen mit Versicherer und führen auch Musterprozesse“, heißt es bei VDVM. Die SDV weist daraufhin, dass das Unternehmen selbst keine Rechtsberatung gibt.

Grundsätzlich über einen Firmenrechtsschutz nachdenken
Makler, die in vollem Umfang ihre Geschäfte über die von der Signal-Iduna gehaltene Einrichtung abwickeln, können kostenlos eine Erstberatung über die Schutzvereinigung deutscher Vermittler von Versicherungen und anderen Finanzdienstleistungen e.V. (SdV) sowie die Kanzlei Michaelis erhalten. Weitere Dienstleistungen und Klagen müssen die Vermittler bezahlen. Daher sollte sie grundsätzlich über einen Firmenrechtsschutz nachdenken.

Rechtsstreitigkeiten mit Kunden vermeiden
Dies scheint umso wichtiger, je größer das Unternehmen ist und je mehr Mitarbeiter es hat. Laut Vergleichsprogramm "Innosystems" gibt es den Arag Aktiv Rechtsschutz-Komfort für Selbstständige ab 211 Euro jährlich bei einer 1.000 Euro Selbstbeteiligung. Die Rechtsschutz-Union bietet ihren "MaxxPak" bei gleichem Selbstbehalt für 392 Euro pro Jahr an. Über Leistungsunterschiede und weiter Angebote, die bis zu einer Jahresprämie von 1.000 Euro reichen, informiert umfangreich der Innosystems-Vergleich.

Laut YouGov können Rechtsstreitigkeiten durch schriftliche Vereinbarungen mit ihren Kunden vermieden werden. Im Trend liege es, Vertragsvereinbarungen mit dem Kunden in Form von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) zu vereinbaren.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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