Medienbruchfreie Kommunikation nimmt konkretere Formen an

Über einen Web-Service können Dokumente, die von Versicherern übermittelt werden, künftig in Maklerprogrammen (MVP) abgelegt werden. Damit sei die Einbahnstraße, die für vielen Makler kostenaufwändige Mehrarbeit verursacht, nicht mehr vorhanden, heißt es bei der Maklergenossenschaft Vema aus München.

Noch immer kämpfen Versicherungsmakler mit Medienbrüchen, weil viele MVP Probleme mit der Kompatibilität der Extranets haben. Auch Maklerpools scheinen hier noch ein Defizit aufzuweisen, so wünschen sich laut dem Marktforschungsinstitut You Gov Psychonomics AG rund 18 Prozent aller befragten Makler, die Pools angeschlossen sind, eine bessere Informationstechnik. Dabei arbeiten die Makler im Schnitt mit drei Pools zusammen.

Kundendaten ohne großen Programmieraufwand an externe Dienstleister übergeben
Der neue Web-Service der Vema läuft über eine BiPro-Norm. So können Dokumente automatisch im MV des Maklers abgelegt werden. Schon länger gibt es ein Softwaretool (Sprungbrett), das es erlaubt, Kundendaten ohne großen Programmieraufwand an die Rechenprogramme der Versicherer oder an externe Dienstleister zu übergeben. Das soll nach Angaben der Vema auch für Offline-Programme möglich sein. Eine Produktseite informiert über alle zum Produkt passenden Formulare und Dokumente.

Auf dem Weg zur medienbruchfreien Kommunikation ist auch der Vergleichssoftwareanbieter Innosystems aus Wörthsee. Aktuell wurde die Dunkelpolicierung für die Haftpflichtkasse Darmstadt in den Sparten Privathaftpflicht-, Hundehalterhaftpflicht- und Pferdehalterhaftpflichtversicherung in den Vergleichsrechner übernommen. Anträge können so direkt online und papierlos per Datentransfer zum Versicherer übertragen werden. Damit würde sowohl der Verwaltungsaufwand im Backoffice des Vermittlers als auch die Fehlerquote beim Erstellen der Police deutlich reduziert. Für den Kfz-Vergleichsrechner gibt es schon mehrere Anbieter mit Direktverarbeitung.

GDV und Bipro-Norm passen nicht zusammen
Einem bahnbrechend verbesserten Datentausch zwischen Makler und Versicherer steht hingegen immer noch die Inkompatibilität der Normen der Initiative Bipro aus Düsseldorf und des GDV-Datensatzes der Branchenlobby im Weg. Bisher haben die seit 2010 geführten Gespräche wohl noch nicht zu einem Durchbruch geführt. Bipro arbeitet derzeit an Projekten zur Verbesserung der Bestandsnormierung für die Sach-, Haftpflicht-, Unfall-Sparte und die Antrags- und Angebotsnormierung für die Rechtsschutzsparte sowie an der Provisionsabrechnung. Das Projekt für Kranken und Leben sowie Gewerbe befinden sich in der Startphase.

Der Verein Bipro hat 150 Mitglieder. Vertreten sind die meisten großen Versicherern sowie Vertriebe, Consulting- und Software-Dienstleister.

Bild: © Gerd Altmann /

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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