MLP geht in die Offensive

Die Finanzberatungsgesellschaft hat eine Kapitalerhöhung von knapp zehn Prozent beschlossen. Mit einer beschleunigten Platzierung wurden rund 9,8 Millionen neue Stammaktien in Höhe von fast 124 Millionen Euro ausgegeben. Mit diesen Schritt wehrt sich das Unternehmen gegen den neuen Aktionär Swiss Life.

Die neuen Aktien zeichneten die Allianz Lebensversicherung und die Axa Lebensversicherung (je 46 Prozent) und eine Tochter der britischen HBOS-Gruppe (acht Prozent). Damit beträgt die aktuelle Zahl der MLP-Stammaktien fast 108 Millionen.

Kapitalerhöhung soll Position "deutlich stärken"
"Durch die eingenommenen Barmittel stärken wir unsere Position nochmals deutlich, um aktiv an der gegenwärtigen Konsolidierung in der Finanzdienstleistungsbranche teilnehmen zu können", erklärte MLP-Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg. "Außerdem sichern wir durch diesen gemeinsamen Schritt von MLP und bedeutenden Produktpartnern dauerhaft das Geschäftsmodell des unabhängigen Beratungshauses.“

Mit der Kapitalerhöhung reagiert das Unternehmen auf die Übernahme von gut 26 Prozent seiner Anteile durch die in der vergangenen Woche. Der schweizerische Versicherer hatte über den AWD-Chef Carsten Maschmeyer die Aktien von MLP gekauft. Maschmeyer hatte gleichzeitig auch seine restlichen AWD-Anteile an die Swiss Life übertragen. Im Gegenzug kauft er sich mit einem Aktienpaket direkt bei den Schweizern ein.

Einen mit der Übernahme einhergehenden Ausbau der gemeinsamen Geschäftstätigkeit des neuen Großaktionärs und MLP hatte MLP-Gründer Manfred Lautenschläger sofort eine Absage erteilt. "Eine Zusammenarbeit zwischen Swiss Life und MLP, die über die bisherige Produktkooperation hinausgeht, würde die Unabhängigkeit und das Geschäftsmodell von MLP nachhaltig gefährden", so die Reaktion Lautenschlägers. Die aktuelle Kapitalerhöhung dürfte ihm nun wieder etwas mehr Spielraum im Kampf um die Vorherrschaft bei MLP geben.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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