Versicherungsmakler arbeiten mehrheitlich mit Maklerverwaltungsprogrammen (MVP), sind aber nicht immer zufrieden. Da es nicht "das" MVP für alle Makler gibt, hat die deutsche Versicherungsbörse (dvb) zehn führende Programme untersucht.
Obwohl der Nutzen eines Maklerverwaltungsprogramms unbestritten ist, verzichtet gut ein Viertel der Betriebe auf ein solches Tool, wie die aktuelle Asscompact-Studie "Trends II/2019" ergab. Gut die Hälfe der befragten Makler besitzt eine kostenpfichtige Lizenz eines MVP-Anbieters, knapp zwei Fünfel können ihr MVP kostenfrei über einen Maklerpool oder -verbund nutzen. Die meisten, so die Studie weiter, können sich kaum mehr vorstellen, ohne ein MVP zu arbeiten. Doch wunschlos glücklich sind sie ofmals nicht: Sie wünschen sich zum Beispiel mehr Unterstützung bei der Aktualisierung ihrer Bestandsdaten, durch automatisierte Prozesse bei der Bestandsverwaltung und bei der Bearbeitung der Post sowie im gesamten Beratungsprozess.
dvb entwickelte MVP-Landkarte
Bei der Auswahl eines MVP legen die Makler und Mehrfachagenten besonderen Wert auf Benutzerfreundlichkeit, hohe Funktionalität und Unabhängigkeit. Zudem sind sie davon überzeugt, dass MVP in den kommenden Jahren eine immer größere Bedeutung erlangen werden.
Die deutsche Versicherungsbörse hat sich nun kürzlich dem Thema MVP von einer anderen Seite her genähert: Sie hat zehn ausgewählte Programme anhand von 1.200 Kriterien einer tiefgehenden Untersuchung unterzogen, um Maklern die Entscheidung für ein bestimmtes Programm künftig zu erleichtern. Das Ergebnis der Untersuchung sind eine MVPLandkarte und ein MVP-Navigator, den interessierte Maklerbetriebe - je nach Informationstiefe - für 29 bis 2.990 Euro erwerben können.
Der Markt wandelt sich stark
Die Gründe dafür, dass sich die dvb mit dem Tema befasste, erklärt ihr Geschäfsführer Friedel Rohde: "Über 70 Prozent der Makler sind laut unserem letzten dvb-Makler-Audit mit ihrem MVP zufrieden. Andererseits denken 15 Prozent der Makler über einen Anbieterwechsel nach. In absoluten Zahlen handelt es sich dabei um mehrere Tausend Büros, die technische Probleme, fehlende Funktionen oder ein schlechtes PreisLeistungs-Verhältnis bemängeln, aber zum Teil auch kein Vertrauen mehr in die Zukunfsfähigkeit ihres MVPs haben."
Das mag berechtigt sein, denn der Markt befndet sich im extremen Wandel, fügt er an. MVP-Hersteller würden sich zu Plattformen entwickeln, die alle notwendigen Prozessschritte integrieren, wie Vergleicher und andere Dienstleistungsabwickler, die den Makler in seiner Arbeit unterstützen. Ein wesentlicher Bereich der Zukunf sei das Daten-Clearing, damit die vom Versicherer verschickten Daten sauber im MVP des Maklers ankommen.
Die Untersuchung wurde laut dvb von zehn Maklern, IT-Experten und Vertriebsspezialisten über mehrere Monate hinweg durchgeführt. Zudem waren zwei Versicherer - WWK und Signal Iduna - eingebunden, um die Sichtweise der Versicherer zu erhalten.
Den vollständigen Artikel "Zur Plattform entwickelt" können Sie in der aktuellen Ausgabe von Versicherungsmagagzin lesen. Entweder im PDF-Archiv oder im eMagazin.
Autor(en): Elke Pohl