Nachfrage nach Nettovorsorge läuft

Immer mehr Kunden schließen bei Versicherungen eine so genannte Nettopolice für ihre Altersvorsorge ab. "Wir haben eine gute Nachfrage", sagt Ingo Janik von der Zeroprov GmbH & Co. KG aus Schkölen in Thüringen. "Gerade hat mich ein Steuerberater aus Köln angerufen und ein Angebot für eine klassische private Rentenversicherung mit einem monatlichen Beitrag von 150 Euro angefordert", sagt Janik.

Er und sein Kollege Udo Traber beraten vor allem zu Versicherungen und haben die Zeroprov GmbH & Co KG gegründet. Das Online-Portal bietet provisionsfreie Altersvorsorge, Versicherungen sowie Geld- und Kapitalanlagen an. "Wir haben drei Geschäftsbereiche", erläutert Janik. So würden die Kunden hinsichtlich bestehender und neuer Versicherungen und Kapitalanlagen beraten sowie provisionsfreie Versicherungen vermittelt. Die Vermittlung sei mittlerweile der Schwerpunkt der Tätigkeit.

Kunden sind informiert
"Die Leute wissen nämlich in der Regel ganz genau was sie wollen", so Janik. Beim Vorschlag einer Riester-Rente hätte beispielsweise der Steuerberater sofort abgewinkt. Für die reine Vermittlung verlangt das Unternehmen 300 Euro, wenn es um Berufsunfähigkeitsschutz, Riester-, Basis-, Privat- oder Sofortrente geht. Für die Vermittlung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) werden 500 Euro fällig.

Der Beratungsaufwand schwanke zwischen rund einer Stunde für eine Sofortrente und rund drei Stunden für die bAV. Pro Beratungsstunde wird ein weiteres Honorar von 95 Euro verlangt. "Damit stehen sich die Kunden mit ungezillmerten Tarifen, bei denen keine Gelder für Abschlussprovisionen sowie laufende Bestandsprovisionen aus dem Vertrag entnommen werden, deutlich besser", sagt Janik und beziffert für eine Privatrente mit einer Monatseinzahlung von 100 Euro bei einer Laufzeit von 30 Jahren einen Vorteil von 8.000 Euro. Zudem wäre natürlich auch der Rückkaufswert höher, weil sofort ein Deckungsstock aufgebaut werde, auch wenn das Beratungshonorar bei einer Kündigung natürlich nicht erstattet wird.

Laufende Beratung ist nicht eingeplant
Eine laufende Beratung wird bei Versicherungen in der Regel nicht vereinbart. "Jede Frage beantworten wir aber gerne", so Janik. Dafür wird dann natürlich wieder ein Honorar auf Stundenbasis fällig. Doch in der Regel würden die Kunden nicht einmal, wenn sie den Vertrag kündigten, Kontakt aufnehmen. "Die wurden dann in der Regel von einem guten Freund, oft auch von einem Versicherungsmakler in ein anders Produkt gedrängt", so Janik. Bei Anfragen übermitteln die Berater in der Regel drei Angebote. "Dabei nennen wir in der Regel die Anbieter, die die höchsten Garantien bieten. Alles andere ist ja unsicher", so der Berater.

Dem Kölner Steuerberater wurden für seine 33 Jahre und acht Monate laufende Rentenpolice Angebote der Alten Leipziger, der Continentalen und der Arag angeboten. "Das ist aber von Fall zu Fall verschieden", so Janik. Mittlerweile würden immer mehr Versicherer Nettovorsorgepolicen anbieten. Bei Rentenversicherungen kann das Unternehmen derzeit folgende Anbieter auswählen: Alte Leipziger, Arag, Canada Life, Condor, Continentale, Generali, Hannoversche, Interrisk, Kölner Pensionskasse, LV 1871, Mamax Leben, Mylife, Nürnberger, Standard Life und Volkswohl Bund.

Kurzer Nachtrag vom 5.2.2014:
Die bisher verwandte Bezeichnung „Versicherungsberater“ ist rechtlich irrführend. Ingo Janik und Udo Traber haben eine Zulassung als Versicherungsmakler und Honorarberater. „Wir sind Makler für provisionsfreie Versicherungen sowie Geldanlagen“ erläutern die Geschäftsführer ihren Status.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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