Niederlande: Solo-Selbstständige unter Druck

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Selbstständige ohne Mitarbeiter haben in den Niederlanden eine Versorgungslücke. Dies betrifft in erster Linie die Berufsunfähigkeits-, Krankentagegeld- und Unfallversicherung. Die deutschen Versicherer ignorieren bis dato diese Geschäftschance und geben Schwierigkeiten vor, deren Lösung möglich wäre.

Die schlechte Versorgungslage der etwa 96.000 Selbstständigen ohne Mitarbeiter in den Niederlanden war schon mehrmals Thema in den niederländischen Medien, zuletzt Ende 2016 - jedoch ohne Lösungsansatz, wie sich die Lage verbessern könnte. Wenn diese Personengruppe (in Deutschland spricht man von Solo-Selbstständigen) infolge von Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kann, dann kann dies im schlimmsten Fall zu deren finanziellem Ruin führen. Diese Versorgungslücke wird offensichtlich nicht durch staatliche Angebote geschlossen. Aber auch die private Absicherung ist schwierig: Die Beiträge der niederländischen Versicherungsgesellschaften sind relativ hoch und somit für viele Selbstständige unerschwinglich.

Deutsche Versicherer halten sich zurück

Seit 1. Juli 1994 gilt für die gesamte Versicherungswirtschaft in der Europäischen Union (EU) die Dienstleistungsfreiheit. Dadurch haben alle Versicherungsunternehmen das Recht, direkt von ihrem Heimatsitz oder von ihrer Niederlassung aus grenzüberschreitende Versicherungsprodukte in einem anderen Mitgliedstaat anzubieten, ohne dort niedergelassen zu sein. Das beschriebene Problem der ZZP-ler könnte also durch die Öffnung des EU-Binnenmarktes für Versicherungen schon gelöst sein, wenn die deutschen Versicherungsgesellschaften das Problem und die damit gebotenen Gewinnchancen auch erkannt hätten. Diese haben aber bis dato keine Angebote gemacht.
Mehrere Gründe für die Zurückhaltung werden häufig genannt.

Lesen Sie den gesamten Beitrag "Selbstständige fast unter Wasser" aus der April-Ausgabe von Versicherungsmagazin vorab. Hier können Sie den Betrag .

Autor(en): Joachim Werner Heinz

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