Öffentliche Versicherer: Vorsichtig optimistisch und engagiert

Den vorsichtig optimistischen Ausblick für 2009 bei den sieht ihr Verbandsvorsitzender Friedrich Schubring-Giese mit Erfolgszahlen aus dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahr bestätigt. Die 13 Versicherergruppen setzen weiter auf ihre bewährtes Geschäftsmodell mit starker Präsenz in der jeweiligen Region. Zum Tragen komme dabei auch ihr dauerhaftes Engagement in der Schadenverhütung, das sich durch ihr eigenes Institut (IFS) in Kiel praxisnah in Forschung und Präventionsstrategien manifestiere.

„Vor dem Hintergrund eines schadenintensiven Jahres und allem voran einer Finanzkrise, wie ich sie während meiner langen Berufstätigkeit bisher noch nicht erlebt habe, kann die Gruppe der öffentlichen Versicherer mit ihrem Geschäftsergebnis 2008 von einer halben Milliarde Euro Gewinn vor Steuern zufrieden sein", sagt Schubring-Giese.

Öffentliche Krankenversicherer am stärksten gewachsen
Wie er vor Journalisten in Düsseldorf berichtete, sind 2008 die Krankenversicherer im Verband der Öffentlichen am stärksten gewachsen. Sie steigerten ihre Bruttobeitragseinnahmen um 3,5 Prozent auf nahezu 1,85 Milliarden Euro. In der Lebensversicherung schafften die Gruppen nach einem Beitragsabrieb im Vorjahr den Sprung zurück auf die Plusseite und steigerten ihre Beitragseinnahmen um 0,4 Prozent auf 7,72 Milliarden Euro. Die Beitragseinnahmen der öffentlichen Schaden- und Unfallversicherer stiegen um 1,4 Prozent auf rund 7,1 Milliarden Euro, während die Branche im Durchschnitt mit einem Plus von 0,2 Prozent auf der Stelle getreten sei.

Insgesamt haben die Öffentlichen Versicherer als Partner der Sparkassen ihren Marktanteil in der deutschen Versicherungswirtschaft um 0,1 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent ausgebaut. Alle Unternehmen der Öffentlichen zusammengenommen verstehen sich weiterhin als „die zweitgrößte Versicherungsgruppe im deutschen Erstversicherungsmarkt“, betont Schubring-Giese.

Die Nähe zum Kunden, die regionale Verankerung sowie die Qualität der Produkte und der Dienstleistung sind für die öffentlich-rechtlichen Versicherer die wichtigen Grundpfeiler ihres Erfolgs im Markt, machte der Verbandspräsident deutlich. Auch ihr dauerhaftes Engagement in der Schadenverhütung sei Teil des Erfolgsmodells.

Schadenprävention mit Tradition
Schadenprävention habe eine lange Tradition bei den Öffentlichen, die bereits im 16. Jahrhundert mit den ersten Brandgilden entstanden sei und letztlich seit 1976 in der gemeinschaftlichen Gründung des IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer in Kiel moderne Realität wurde. Das Gemeinschaftsunternehmen IFS dient dem Vernehmen nach nicht nur als Informationszentrale für Schadenverhütung, sondern liefert auch technische und naturwissenschaftliche Dienstleistungen.

40 Mitarbeiter, verteilt auf sieben Büros in der ganzen Bundesrepublik, beschäftigen sich mit Schadenanalysen in den Bereichen Feuer, Technik und Umwelt. Sie ermitteln beispielsweise auch Ursachen von Schäden, werten systematisch Schadendaten aus und bestimmen Schadenschwerpunkte. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickeln sie Strategien zur Schadenverhütung, die sie über die Unternehmensbereiche der öffentlichen Versicherer hinaus auch externen Kunden wie Polizei und Feuerwehr vermitteln.

In der Schaden- und Unfallversicherung sehen sich die öffentlichen Versicherer nach eigenen Angaben mit 14,2 Prozent erneut als die Nummer 2 in diesem Segment – hinter dem Marktführer Allianz und vor der Axa als Nummer 3 in Deutschland. „Aufgrund der weiterhin angespannten Wettbewerbssituation erwarten wir in diesem Segment nur leichtes Beitragswachstum für 2009“, sagt Schubring-Giese. In den einzelnen Sparten – mit Ausnahme der Autoversicherung mit ihrem weiter anhaltenden ruinösen Preiswettbewerb – verbuche man bereits ein Beitragsplus, das über dem jeweiligen Branchendurchschnitt liege. Daraus resultiere auch der vorsichtige Optimismus für weitere Erfolge im laufenden Geschäftsjahr.

Foto: Verband öffentlicher Versicherer

Autor(en): Ellen Bocquel

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