Wer Erfahrung mit Pflege hat, möchte lieber in den eigenen vier Wänden versorgt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Continentale Krankenversicherung jetzt anlässlich einer Fachveranstaltung in Köln vorgestellt hat. Gefragt wurden 1.000 Menschen, die einen Pflegebedürftigen betreuen.
Rund 74 Prozent möchten selbst im Ernstfall zu Hause gepflegt werden. Lediglich 18 Prozent präferieren die Heimpflege. Bei der Frage an Kassenpatienten welcher persönliche Zusatzsatzschutz ihnen persönlich wichtig ist, dominiert ganz leicht die Pflegezusatzversicherung mit 78 Prozent, gefolgt von Zahnschutz (77 Prozent), ambulanter Absicherung (71) und stationärer Zusatzpolice (35).
Pflege ist und bleibt ein schwieriges Thema
In der Praxis ist diese Bedeutung der privaten Pflegeversicherung aber noch nicht angekommen. „Für jüngere Menschen ist Pflegebedürftigkeit kein Thema“, sagt Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender der Continentale Versicherungsgruppe. Der Verkauf von Pflegezusatzversicherung bleibt weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bisher hätten nur vier Prozent der Bevölkerung einen solchen privaten Schutz abgeschlossen. Das Produkt habe ein negatives Image.
„Die Vertriebsschwierigkeit bei der privaten Pflegeversicherung entsteht durch eine doppelte Verdrängung“, glaubt Manfred Bauer, Vorstand der MLP AG. So würde zum einen die Kunden und zum anderen die Versicherungsvermittler selbst das Thema ungerne ansprechen. „Wer diese Hemmung als Vermittler überwindet, wir feststellen, dass sich die Kunden durchaus öffnen“, berichtete Bauer aus der Vertriebspraxis. MLP würde mit sieben bis acht Prozent immerhin im Vergleich zum übrigen Markt eine doppelt so Durchdringung erreichen.
Pflegenotstand wird sich verstärken
Dabei herrscht schon heute ein gewisser Pflegenotstand, der sich in Zukunft weil es immer mehr Pflegebedürftige geben wird, noch deutlich verstärken dürfte. „Die Versorgungslücke in der Pflege wird im 2050 zwischen 200.000 und 500.000 Kräften liegen“, schätzt Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege. Betroffene berichten schon heute von Problemen, qualifizierte Kräfte zu finden. Das bestätigte der Schauspieler Samuel Koch, der nach einem schweren Unfall bei einer Wetten-Das-Show im Jahre 2010 weitgehend gelähmt ist. Mit dem öffentlichen Auftritt des früheren Kunstturners Koch auf dem Kölner PKV-Forum setzt die Continentale eine Betroffenheitsstrategie in die Praxis um.
Oftmals negative finanzielle Auswirkungen durch Pflegeübernahme
Auch die aktuelle Studie „Pflegende Angehörige: zwischen Erschöpfung, Liebe und Pflichtgefühl“ gibt emotionalen Problemen einen weiten Raum. Ganz wichtig: Die Pflege oder Betreuung einer anderen Person ist kräftezehrend. Die Mehrheit der Pflegenden, nämlich 71 Prozent, fühlt sich stark belastet.
Viele fürchten zudem, die Pflege auf lange Sicht emotional und körperlich nicht mehr zu bewältigen, sie mit dem Beruf nicht in Einklang zu bringen, sozial isoliert zu sein, Unterstützung durch Freunde und Familie zu verlieren oder die Pflege nicht mehr finanzieren zu können. 36 Prozent berichten darüber hinaus von negativen finanziellen Auswirkungen durch die Übernahme der Pflege oder Betreuung und 43 Prozent fühlen sich mit der medizinischen Versorgung überfordert.
Viele wünschen sich Entlastung. Das zeigt, wie wichtig eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für alle Betroffenen ist.
Bildquelle: © Anja Krüger / picscout
Rund 74 Prozent möchten selbst im Ernstfall zu Hause gepflegt werden. Lediglich 18 Prozent präferieren die Heimpflege. Bei der Frage an Kassenpatienten welcher persönliche Zusatzsatzschutz ihnen persönlich wichtig ist, dominiert ganz leicht die Pflegezusatzversicherung mit 78 Prozent, gefolgt von Zahnschutz (77 Prozent), ambulanter Absicherung (71) und stationärer Zusatzpolice (35).
Pflege ist und bleibt ein schwieriges Thema
In der Praxis ist diese Bedeutung der privaten Pflegeversicherung aber noch nicht angekommen. „Für jüngere Menschen ist Pflegebedürftigkeit kein Thema“, sagt Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender der Continentale Versicherungsgruppe. Der Verkauf von Pflegezusatzversicherung bleibt weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bisher hätten nur vier Prozent der Bevölkerung einen solchen privaten Schutz abgeschlossen. Das Produkt habe ein negatives Image.
„Die Vertriebsschwierigkeit bei der privaten Pflegeversicherung entsteht durch eine doppelte Verdrängung“, glaubt Manfred Bauer, Vorstand der MLP AG. So würde zum einen die Kunden und zum anderen die Versicherungsvermittler selbst das Thema ungerne ansprechen. „Wer diese Hemmung als Vermittler überwindet, wir feststellen, dass sich die Kunden durchaus öffnen“, berichtete Bauer aus der Vertriebspraxis. MLP würde mit sieben bis acht Prozent immerhin im Vergleich zum übrigen Markt eine doppelt so Durchdringung erreichen.
Pflegenotstand wird sich verstärken
Dabei herrscht schon heute ein gewisser Pflegenotstand, der sich in Zukunft weil es immer mehr Pflegebedürftige geben wird, noch deutlich verstärken dürfte. „Die Versorgungslücke in der Pflege wird im 2050 zwischen 200.000 und 500.000 Kräften liegen“, schätzt Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege. Betroffene berichten schon heute von Problemen, qualifizierte Kräfte zu finden. Das bestätigte der Schauspieler Samuel Koch, der nach einem schweren Unfall bei einer Wetten-Das-Show im Jahre 2010 weitgehend gelähmt ist. Mit dem öffentlichen Auftritt des früheren Kunstturners Koch auf dem Kölner PKV-Forum setzt die Continentale eine Betroffenheitsstrategie in die Praxis um.
Oftmals negative finanzielle Auswirkungen durch Pflegeübernahme
Auch die aktuelle Studie „Pflegende Angehörige: zwischen Erschöpfung, Liebe und Pflichtgefühl“ gibt emotionalen Problemen einen weiten Raum. Ganz wichtig: Die Pflege oder Betreuung einer anderen Person ist kräftezehrend. Die Mehrheit der Pflegenden, nämlich 71 Prozent, fühlt sich stark belastet.
Viele fürchten zudem, die Pflege auf lange Sicht emotional und körperlich nicht mehr zu bewältigen, sie mit dem Beruf nicht in Einklang zu bringen, sozial isoliert zu sein, Unterstützung durch Freunde und Familie zu verlieren oder die Pflege nicht mehr finanzieren zu können. 36 Prozent berichten darüber hinaus von negativen finanziellen Auswirkungen durch die Übernahme der Pflege oder Betreuung und 43 Prozent fühlen sich mit der medizinischen Versorgung überfordert.
Viele wünschen sich Entlastung. Das zeigt, wie wichtig eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für alle Betroffenen ist.
Bildquelle: © Anja Krüger / picscout
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek