Pflichtvorsorge schmeckt den Deutschen nicht

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Die Deutschen sind ganz strikt dagegen: eine zusätzliche obligatorische Altersvorsorge. Weit aus mehr sind wohl offen für eine freiwillige Lösung. Dies hat jedenfalls eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) herausgefunden.

Mit 47 Prozent lehnt nahezu die Hälfte der Deutschen eine ergänzende Pflichtvorsorge fürs Alter ab. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) im jüngsten DIA Deutschland-Trend. Damit plädiert eine Mehrheit für Freiwilligkeit in der zusätzlichen Altersvorsorge. Nur 30 Prozent sind nicht generell dagegen. 17 Prozent haben keine Meinung dazu.

Ähnlicher Versuch in der Vergangenheit scheiterte kläglich

Eine Pflicht zur Betriebsrente hat Karl-Josef Laumann, Chef der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), jüngst vorgeschlagen. Allerdings haben Regierungsparteien in der jüngeren Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit zusätzlicher Pflichtvorsorge gemacht. Ein ähnlicher Versuch, der die Einführung der Riester-Rente pushen wollte, scheiterte kläglich. Ein Bericht in der Bild-Zeitung ließ den Vorschlag schnell wieder von der Agenda verschwinden.

DIA Pflichtvorsorge

Die Durchsetzung einer Betriebsrentenpflicht wäre noch unter einem anderen Aspekt problematisch. 58 Prozent der Befragten erklärten nämlich, wenn eine solche verpflichtende, selbst finanzierte ergänzende Altersvorsorge komme, sollte diese auch für Personen gelten, die nicht sozialversicherungspflichtig sind, also zum Beispiel auch für Beamte und Selbstständige. Vor allem Ältere vertreten diese Auffassung. In der Gruppe der ab 65-Jährigen erheben immerhin 69 Prozent diese Forderung. Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es mit 34 Prozent dagegen nur halb so viele. Mit einer verpflichtenden Betriebsrente würden nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreicht.

Geeignetes Werkzeug, um Risiko der Altersarmut zu senken

Die DIA-Umfrage zeigt darüber hinaus auch, dass eine Mehrheit der Menschen eine solche verpflichtenden Altersvorsorge als Aufgabe der Arbeitgeber sieht. Das heißt: Die Unternehmen sollen die Beiträge dafür aufbringen. Zum anderen hält ein großer Anteil der Befragten (43 Prozent) die Einführung einer verpflichtenden Altersvorsorge für ein geeignetes Werkzeug, um unter den Geringverdienern das Risiko der Altersarmut zu senken. Demgegenüber haben 31 Prozent Zweifel, ob so gelingen könnte, 20 Prozent wissen es nicht.

Die Online-Befragung, die von Insa Consulere durchgeführt worden ist, fand vom 9. bis 12. August 2019 statt. Daran nahmen 2.060 Personen über 18 Jahren aus ganz Deutschland teil. Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie hier.

Quelle: DIA

Autor(en): Versicherungsmagazin

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