PKV: Viele Anbieter haben mit Kundenschwund zu kämpfen

Größter privater Krankenversicherer (PKV) ist derzeit die DKV. Das resultiert aber aus einer Fusion mit der Victoria, die zum Ergo-Konzern gehört. Der Versicherer hat einen Marktanteil von 14,3 Prozent und liegt damit nur knapp vor dem langjährigen Marktführer Debeka (14,1).

Auf den weiteren Rängen folgen Allianz, Axa, Central, Signal, Bayerische Beamtenkrankenkasse, Barmenia, Continentale und Hallesche, wie aus einer Bilanzanalyse der Map-report hervorgeht. Damit erreichen die zehn größten PKV-Anbieter einen Marktanteil von 73,3 Prozent.
Nach Einschätzung von Manfred Poweleit, Herausgeber des Map-reports, dürfte die Debeka spätestens 2012 wieder an der Marktspitze stehen. So diagnostiziert Poweleit, dass der kurzfristige Marktführer weiterhin mit Kundenschwund kämpft. Davon betroffen seien aber auch die Allianz, Barmenia und Inter.

Zu wenig Transparenz bei den Zusatzversicherungen
Zwar gebe es keine Angaben zum Neugeschäft, doch Bestandsverluste würden auf ein geringes Neugeschäft schließen lassen. Unzufrieden ist Poweleit auch mit der Transparenz der Gesellschaften im Bereich der Zusatzversicherungen. Etwa die Hälfte der Gesellschaften würde die Zusatzversicherungen in ihrer Bilanz nicht ordentlich ausweisen. Zu diesen intransparenten Gesellschaften würden auch HUK-Coburg, Signal, Continentale und R+V gehören.

Ausufernde Provisionszahlungen nicht eigenständig zu lösen
Aus der GKV-Imagekatastrophe mit Zusatzbeiträgen und dem Zusammenbruch der City BKK habe die Branche nach Meinung von Poweleit nicht ausreichend Nutzen gezogen. Problematisch sei zudem, dass die PKV das Problem der ausufernden Provisionszahlungen nicht eigenständig lösen konnte und den Gesetzgeber um Hilfe bitten musste. Die höchsten Abschlusskosten weisen HanseMerkur, Deutscher Ring, Württembergische, Mecklenburgische und R+V auf. Spitzenreiter ist zwar Ergo-Direkt, doch das Geschäftsmodell des Direktanbieters basiert auf Zusatzversicherungen.

Markt hat genügend Überschüsse erwirtschaftet
Mit dem Münchener Verein liegt nur ein Versicherer mit seiner Nettorendite unter dem Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent. Der Markt hat hier genügend Überschüsse erwirtschaftet und liegt bei 4,23. Damit ist die Nettorendite nur ganz leicht gesunken.
Mehr Informationen gibt es unter map-report.de; Heft 786 – 788.

Bild: © Christoph Ruhland /

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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