Die Kosten von Transport-Versicherungen werden wohl auch 2023 weiter steigen. Das sagt die Funk-Gruppe in ihrem jährlichen Marktüberblick. Vor allem der Bedarf nach Transparenz für die Risikoeinschätzung werde sich weiter erhöhen. Umfassende Analysen der zu erwartenden Risiken bei Transporten würden so zum entscheidenden Faktor für Versicherer werden.
Die Kosten würden vor allem durch die Auswirkungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die weiterhin erhebliche Inflationsrate in die Höhe getrieben. Dazu ist die Zahl an Ausschlussklauseln im Schadensfall gestiegen. So führen beispielsweise Cyberangriffe, Blackouts, Pandemieschäden und Kriegsgefahren – besonders durch den Krieg in der Ukraine – zu Ausschlüssen. Dazu müssten 2024 auch bestehende Versicherungspolicen angepasst werden.
Eine Steuerbefreiung auf Transport-Versicherungen gibt es nur grenzüberschreitende Aufträge. Bei Deckungserweiterungen wie der Absicherung von Messeständen oder der Lagerung von Waren werde aber anteilig eine Versicherungssteuer von 19 Prozent fällig.
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Tiefgreifende Expertise ist ein Muss
Schon der Ausfall einer kleinen Lieferkette kann für Unternehmen dramatische Folgen haben, wenn es deshalb zur Betriebsunterbrechung kommt. Das Risiko steigt, denn die Welt ist seit Corona und dem Ukraine-Krieg deutlich unsicherer geworden. Versicherungsmakler, die das Lieferketten-Risiko beraten wollen, müssen über eine tiefgreifende Expertise verfügen. Sie dürften aber für ihre Kunden künftig fast unentbehrlich werden.
Gefahren, die sich weltweit schnell entwickeln, sind nicht versicherbar. Tatsächlich wollten die deutschen Assekuranzen eine Pandemie in der so genannten Betriebsschließungsversicherung nicht einschließen. Doch es wurde unscharf formuliert. Einen expliziten Pandemie-Ausschluss gab es nicht. Das führte zu einem großen Streit und hohem Imageverlust der Gewerbe- und Industrieversicherer. Unternehmen und Versicherungsmaklerinnen und -makler, die in gutem Glauben eine solche Police abgeschlossen hatten, wurden überwiegend bitter enttäuscht, als aufgrund des Corona-Lockdowns viele Betriebe behördlich geschlossen wurden.
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Quellen: Funk-Gruppe, Versicherungsmagazin
Autor(en): versicherungsmagazin.de