Probleme Schritt für Schritt angehen

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Komplexe Aufgaben in Unternehmen werden häufig in Arbeitsgruppen bearbeitet. Oft müssen in diesen auch Probleme gelöst werden. Die Herangehensweise ist dabei entscheidend für den Erfolg eines Teams. Tipps für die fünf Stadien der Problembewältigung.

1. Problemdefinition
Problem ausführlich diskutieren, eventuelle Lösungsvorschläge zurückstellen.
Prüfen, ob das Problem überhaupt wichtig ist.
Davon ausgehen, dass das Problem unklar ist.
Versuch starten, alle Problemaspekte zu erfassen.
Problemdefinitionen optisch verdeutlichen, zum Beispiel an einer Pinnwand oder einem Flipchart.
Auch zunächst absurd oder unwichtig erscheinende Problemdefinitionen notieren.
Eventuell unterschiedliche Expertenmeinungen zur Problemdifinition erfragen.
Die beiden wichtigsten Problemdefinitionen für die weitere Diskussion gut sichtbar im Arbeitsraum anbringen.

2. Lösungsalternativen
Mehrere Alternativen suchen, dann auf fünf bis sieben reduzieren.
Verschiedene Alternativen integrieren, so dass aus mehreren eine neue entsteht.
Alle Gruppenmitglieder zur Mitarbeit ermuntern.
Den Mitgliedern durch frühzeitigen Versand der Tagesordnung Gelegenheit zur Prüfung von Alternativen geben.
Verschiedene Kreativitätstechniken anwenden.


3. Konsequenzen
Klare Zielsetzung erarbeiten.
Prüfen, ob die Ziele miteinander vereinbar sind.
Tabelle anlegen, in der eingetragen wird, zu welchem Grad jeder Lösungsvorschlag die einzelnen Ziele erfüllen kann.
Alle Vorschläge prüfen.
Eigene Vorschläge nicht hartnäckig verteidigen.
Trennung von Informationskonflikten, die entstehen, wenn den Teilnehmern unterschiedliche Daten vorliegen, und Zielkonflikten, bei denen verschiedene Ziele verfolgt werden.
Zusätzlichen Informationsbedarf genau definieren.
Den Prozess der Bewertung genauso beachten wie den Inhalt der Bewertung.


4. Auswahl des besten Vorschlags
Prüfen, ob durch Mehrheit, Konsens, Zufall, konsultativ oder autoritär entschieden werden soll.
Prozess der Entscheidungsfindung offen diskutieren.
Von jedem Gruppenmitglied eine abschließende Stellungnahme verlangen.
Klar machen, dass jetzt die Entscheidung getroffen wird.
Deutlich festlegen, wofür sich die Gruppe entschieden hat.

5. Durchführung und Kontrolle
Klären, wer die Entscheidung durchführt und wer den Entscheider dabei unterstützt.
Hilfsmittel zur Verfügung stellen.
Kompetenzen für jeden Einzelnen formulieren.
Überlegen, wie die Entscheidung bekannt gemacht und was bis wann erreicht werden soll.
Maßstäbe festlegen, mit denen das Ergebnis der Durchführung beurteilt werden soll.
Neu entstandene Probleme notieren.
Ein Teammitglied mit der Erfolgskontrolle beauftragen.
Dafür sorgen, dass alle Teilnehmer über die Ergebnisse der Erfolgskontrolle informiert werden.
Einen Termin für die Besprechung festlegen, bei der die Durchführenden über ihre ersten Erfehrungen mit der Entscheidungsdurchsetzung berichten.

Quelle und Buchtipp:
Heinz Franke
Problemlösen in Gruppen
3. Auflage, Wiesbaden 2016
Springer Gabler
ISBN 978-3-658-07863-8
34,99 Euro

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Cover Problemlösen in Gruppen

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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