Produkte müssen innovativer werden

Produktinnovationen in der Versicherungswirtschaft hält jeder zweite unabhängige Versicherungs- und Finanzmakler in Deutschland für notwendig; 14 Prozent sehen hier sogar dringenden Handlungsbedarf. Diese Einschätzung komme vor allem durch die häufig stagnierende und teils auch rückläufige Absatzentwicklung in den letzten zwölf Monaten zustande, so das Marktforschungsinstitut Psychonomics.

Makler in den Bereichen Lebens- und Rentenversicherung, Geldanlageprodukte und Krankenversicherung haben den stärksten Innovationsbedarf. Gewünscht werden vor allem eine flexiblere Produktgestaltung, eine höhere Transparenz und Einfachheit der Produkte sowie verbesserte Renditechancen, wie das aktuelle "Makler-Absatzbarometer" (II/2008) von Psychonomics zum Schwerpunktthema "Produktinnovationen“zeigt .

Produkte sollten stärker kundenorientiert sein
Die ungebundenen Vermittler wünschen in der Leben-/Renten-Sparte mehr Flexibilität in der Vertragsgestaltung, insbesondere auch durch eine stärkere Orientierung am Lebenszyklus der Kunden. Als Produktgeber, die in der letzten Zeit hier besonders interessante und vertriebswirksame Produkte auf den Markt gebracht haben, nennen die Makler am häufigsten die Allianz, Gerling und den Volkswohlbund (alphabetische Reihenfolge).

Transparenz und Flexibilität wichtig
Die größten Erfolgschancen in der Kranken-Sparte werden Zusatztarifen bzw. Baukastensystemen, transparenten Produkten mit klaren Leistungsbeschreibungen und flexiblen Tarifwechseloptionen aus Vertriebsperspektive eingeräumt. Hier werden vor allem die jüngsten Innovationen von CSS und Continentale hervorgehoben. Für die Ankurbelung des Vertriebs von Geldanlageprodukten stellen aus Maklersicht vor allem vereinfachte Produkte und Produkte mit höheren, steuergünstigen Renditeperspektiven die zentralen Erfolgsfaktoren dar. Bei den Sachversicherungen werden sowohl „All-Risk“-Lösungen sowie einer flexibleren modular zusammenstellbaren Leistungs- bzw. Produktauswahl Erfolgschancen eingeräumt. In der Rechtsschutzsparte werden neben einer größeren Transparenz wie auch bei Unfallversicherungen vor allem mehr Einschlüsse gefordert. Übergreifend wird eine teils immer noch zu geringe Kunden- und Bedarfsorientierung bei der Produktgestaltung der Versicherungswirtschaft bemängelt.

Absatzeinbußen in der Leben-, Sach-, Kfz- und Privat-Haftpflicht-Sparte
Einbußen bei den Privatkunden mussten in der Leben- und Sach-Sparte und insbesondere beim Absatz von Rentenversicherungsprodukten (mit Ausnahme der Rürup-Rente) sowie bei Kfz-Versicherungen und Privat-Haftpflicht hingenommen werden. Im Geschäft mit den Firmenkunden zeigen sich mit Ausnahme der Rechtsschutz-Sparte hingegen alle Sparten vom recht schwachen ersten Quartal erholt; vor allem die Nachfrage nach bAV-Produkten und Kreditversicherungen legte zu und liegt sogar über dem Niveau des Vorjahres.

Optimismus lässt zu wünschen übrig
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich nur noch knapp die Hälfte (48 %) der Makler im Privatkundengeschäft optimistisch und erwartet zumindest moderat steigende Umsätze, im Vorquartal waren dies noch 58 Prozent. 17 Prozent gehen hingegen mittlerweile von einer rückläufigen Entwicklung ihrer Umsätze aus; 35 Prozent erwarten gleich bleibende Umsätze (Vorquartal: 11 %). Im Firmenkundengeschäft zeigen sich insgesamt etwas positivere aber ebenfalls keine euphorischen Gesamterwartungen.


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Autor(en): Versicherungsmagazin

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