Provinzial Rheinland: Mit Bausteinkonzept für Landwirte auf Maklerjagd

Mit einem neu entwickelten Versicherungskonzept für Landwirte möchte die Provinzial Rheinland zusätzliche Versicherungsmakler an sich binden. "Wir bieten jetzt ein sehr flexibles Bausteinkonzept", erläutert Direktionsbeauftragter für Handel, Handwerk und Gewerbe des Versicherers, Ralf Kühnöhl, aus Düsseldorf. "ProLand flexibel" umfasst die Bausteine Betriebshaftpflicht-, Ertragsausfall-, Sach- und Umweltversicherung. Mitversichert sind die Gefahren aus der Direktvermarktung oder Ferienhofangeboten.


So sind beispielweise in der Betriebshaftpflicht unter anderem das Halten und Hüten von Reittieren sowie Risiken aus einer Pferdepension abgesichert. In der Sachversicherung ist allein die Brandschutz obligatorisch. "Alle anderen 16 Standardgefahren können je nach Wunsch des Betriebes gewählt werden", so Kühnöhl. Als weitere Optionen gibt es Schutz gegen Weidetierdiebstahl, Waldbrand und Ableitungsrohre.

Positives Echo auf der Branchenmesse
Nach Aussagen der Provinzial ist das Konzept bei Maklern auf der Branchenmesse DKM in Dortmund auf ein sehr positives Echo gestoßen. Kooperieren möchte der öffentliche Versicherer, der in Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz aktiv ist aber nur mit Versicherungsmaklern erfolgreich im mittelständischen Gewerbe- und Industriegeschäft unterwegs sind und "organisatorisch und menschlich zur Provinzial Rheinland passen."

Gesucht werden zudem Makler, die Hausverwalter als besondere Zielgruppe auserkoren haben. Neben einem klassischen Flottengeschäft bietet die Provinzial speziellen Rechtschutz für Firmen über die bundesweite Tochter Örag an. Hier seien auf "günstige Tarifprämien", derzeit Nachlässe von 20 Prozent möglich.

Anfang des Jahres hatte bereits die Düsseldorfer Arag einen speziellen Rechtsschutz für Landwirte vorgestellt. Mitversichert werden nun gewerbesteuerpflichtige Nebenbetriebe wie Hofladen, Mästerei, Betrieb eines Reiterhofs oder eine Photovoltaikanlage. In der Grundabsicherung sind zudem Rechtsstreitigkeiten im Rahmen von so genannten Cross-Compliance-Verfahren um EU-Subventionen, Streitigkeiten um einmalige Erschließungs- und Anliegerabgaben sowie um Enteignungs-Verfahren eingeschlossen sowie der private Rechtsschutz für den Landwirt und seine Familie.

Schutz gegen Ernteausfall nur beim Spezialisten
Vermittler, die eine Ernteausfallversicherung anbieten wollen, erhalten aber derzeit bei den meisten Versicherern kein Angebot. In der Regel gibt es nur den klassischen Betriebsunterbrechungsschutz. Dabei gibt es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch in Deutschland einen Trend zu höheren Temperaturen. Daher ist verstärkt mit Extremwetter, wie Starkregen, Böen oder Gewitter zu rechnen. Ernteausfallschutz dürfte daher erheblich an Bedeutung gewinnen.

Diese Einschätzung teilt auch die Munich Re, die umfangreiche Wetterstudien durchgeführt hat. "Eine All-Risik-Deckung gibt es in diesem Bereich noch nicht", so Daniel Rittershaus von der Vereinigten Hagelversicherung Gießen. Derzeit schützt das Unternehmen landwirtschaftliche Erzeugnisse zu aktuellen Marktpreis bei Verlust durch Hagel, Sturm, Starkregen, Frost und Auswinterung (Zerstörung der Saat). Nicht versicherbar sind Schädlingsbefall und Trockenheit. Für ausländische Landwirte, etwa in den Niederlanden, hat die Vereinigte Hagelversicherung aber immerhin den Dürreschutz schon im Programm. Die Assekuranz aus Gießen kooperiert auch mit Versicherungsmaklern.

Bild: © Gabi Schönemann/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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