Punktereform: Ab Mai wird neu gezählt

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Im Mai tritt die angekündigte Punktereform in Kraft. Autofahrer müssen sich auf einige Neuerungen einstellen. ARAG Experten geben einen Überblick.

Die wichtigste und umfangreichste Neuerung für Autofahrer tritt mit der schon mehrfach verschobenen Punktereform in Kraft. Schwere Verstöße gegen die Verkehrsregeln werden ab dem 1. Mai nicht mehr mit einem bis sieben Punkten geahndet – es gibt dann pro Verstoß nur noch maximal drei Punkte. Gleichzeitig sinkt aber die Grenze für den Führerscheinentzug von 18 auf acht Punkte. Hat ein Fahrer vier oder fünf Punkte auf seinem Negativ-Konto, wird er künftig schriftlich ermahnt. Bei sechs oder sieben Punkten erfolgt eine Verwarnung.

Neukonzeption des Fahreignungsseminars
Anders als bisher verjährt jeder Verstoß einzeln, neue Punkte verlängern nicht die Verjährungsfrist der alten. Neu geregelt ist auch der Punkteabbau per Fahreignungsseminar. Er ist nur noch bei maximal fünf Punkten möglich; wer mehr Punkte angesammelt hat, kann nicht mehr auf Milde hoffen. Außerdem ist der Punkteabbau per Seminar nur noch einmal innerhalb von fünf Jahren möglich.

Durch den freiwilligen Besuch dieses Seminars bei einem Stand von 1 bis 5 Punkten kann dann 1 Punkt abgebaut werden. Beim freiwilligen Besuch des Fahreignungsseminars auf der Stufe "Verwarnung" (6-7 Punkte) ist dies nicht mehr möglich.
Das Fahreignungsseminar besteht aus einer Kombination aus verkehrspädagogischen und verkehrspsychologischen Elementen. Die Neukonzeption des Fahreignungsseminars verhindert ein reines "Absitzen", so dass mit der Teilnahme ein besseres Fahrverhalten und damit ein Mehr an Verkehrssicherheit einhergeht.

Umrechnung der alten Punkte in das neue System:
1 - 3 Punkte......1 Punkt
4 - 5 Punkte......2 Punkte
6 - 7 Punkte......3 Punkte
8 - 10 Punkte......4 Punkte
11 - 13 Punkte......5 Punkte
14 - 15 Punkte......6 Punkte
16 - 17 Punkte......7 Punkte
18 Punkte oder mehr......8 Punkte

Bußgelder werden zum Teil drastisch erhöht
Gleichzeitig mit der Punktereform werden die Bußgelder angehoben. Bei Handynutzung am Steuer drohen z.B. 60 statt wie bisher 40 Euro. Der gleiche Betrag wird auch für den Verstoß gegen die Winterreifenpflicht und die Mitnahme nicht korrekt gesicherter Kinder fällig. Fahrten in der Umweltzone ohne die korrekte Plakette werden künftig mit 80 statt 40 Euro bestraft, im Gegenzug entfällt der bislang obligatorische Punkt in Flensburg, da es Punkte nur noch für gefährliche Verstöße gibt.

Textquelle: ARAG SE

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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