Rating: BU-Versicherer verbessern sich überraschend

Zehn Anbieter von Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) haben sich dem Franke & Bornberg-Ratingverfahren gestellt. Fünf von ihnen wurden mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet. Die Ergebnisse konnten trotz der VVG-Reform und den höheren gesetzlichen Anforderungen verbessert werden, wie das Unternehmen berichtet.

Zentrale Prüfungspunkte Voraussetzung für stabile und professionelle BU
Das BU-Unternehmensrating untersuchte die Professionalität von Lebensversicherungsgesellschaften im Umgang mit dem Risiko Berufsunfähigkeit. Hierbei wurde die Eignung von Versicherern als Berufsunfähigkeitsversicherer auf Basis einer internen Untersuchung der Unternehmen in den Bereichen Leistungsprüfung, Risikoprüfung und Controlling vor Ort geprüft. Zentrale Prüfungspunkte seien die Voraussetzungen für ein langfristig stabiles und professionelles Betreiben der Berufsunfähigkeitsversicherung und die Kundenorientierung des Unternehmens, so Franke & Bornberg. Das Unternehmen untersuchte die Arbeitsabläufe und analysierte Daten aus dem Vertragsbestand und Leistungsfällen.

Der Bewertungsbereich Controlling wurde fachbereichsübergreifend angelegt und bezieht sich auf den Gesamtbestand, das Neugeschäft und den Leistungsbestand. Die Grundlagen des Controllings wurden in den Fachbereichen Risikoprüfung, Leistungsprüfung und Mathematik/Bestandsführung geschaffen und je nach Organisationsform des Unternehmens zentral oder dezentral ausgewertet.

Wichtig für die Versicherer: Verbesserungen für den Kunden
Überraschend: Während die meisten Unternehmen derzeit mit Mühe die aktuellen Umwälzungen der Branche zu bewältigen versuchen – von der VVG-Reform über die neue Informationspflichtverordnung bis hin zu den neuen Eigenkapitalvorschriften Solvency II – wird in den ausgezeichneten Unternehmen zusätzlich und kontinuierlich an Verbesserungen für den Kunden gearbeitet. Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter bei Franke & Bornberg, erläutert: „Es konnten Optimierungen festgestellt werden, die nicht mit der VVG-Reform oder anderen externen Einflüssen im Zusammenhang stehen – insbesondere bei Arbeitsprozessen und technischen Hilfsmitteln im Bereich Risiko- und Leistungsprüfung sowie bei Controllinginstrumenten.“ Dies habe die Analysten positiv überrascht.

So konnten zum Beispiel die Zurich Deutscher Herold und die Stuttgarter ihre „sehr gute“ Gesamtbewertung bestätigen. Ebenfalls konnten HDI-Gerling und die Nürnberger die Höchstnote „hervorragend“ halten. Die AachenMünchener, bisher mit „sehr gut“ bewertet, ist nun das dritte Unternehmen, das mit der Höchstnote „hervorragend“ bewertet wurde.

Die Gesamtergebnisse im Überblick:
GesamtqualitätTeilqualitäten
GesellschaftUrteilRisikoprüfungLeistungsprüfungControllingStand
AachenMünchener FFFsehr gut hervorragendhervorragend 08/08
Hamburg-MannheimerFF+gut hervorragendgut01/08
HDI-GerlingFFFhervorragendhervorragendhervorragend08/08
LV 1871FF+sehr gut hervorragendgut05/08
Nürnberger FFFhervorragendhervorragendhervorragend08/08
Stuttgarter FF+hervorragendsehr gutgut08/08
Swiss Life Deutschland FF+hervorragendsehr gutsehr gut03/08
VictoriaFF+sehr gutsehr gutgut01/08
VOLKSWOHL BUNDFF+hervorragendhervorragendsehr gut11/07
Zurich Deutscher HeroldFF+hervorragendsehr gutgut08/08
Quelle: Franke & Bornberg, Stand: 8/2008

Hintergrund des Ratings: Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt. Diese Bedeutung unterstreicht der Gesetzgeber durch Einführung spezieller Regelungen zur Berufsunfähig-keitsversicherung in das neue Versicherungsvertragsrecht. Um stabile Produkte und die größtmögliche Sicherheit für den Versicherten bieten zu können, brauchen die Versicherungsunternehmen hohe Kompetenz und Qualität vor allem in den Bereichen Risikoprüfung, Leistungsprüfung und Controlling.

Autor(en): Susanne Niemann

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