Rechtsschutzversicherung: Trend zur Absicherung des Unternehmerrisikos

Immer mehr Versicherer bieten für Firmen einen Vertragsrechtschutz an, der das Unternehmerrisiko mit absichert. Nach der R+V aus Wiesbaden, der NRV aus Mannheim und Roland Rechtsschutz, ist nun auch die Ergo mit ihrer Tochter D.A.S. in das Geschäft eingestiegen. Herkömmliche Rechtsschutzversicherungspolicen schließen das Unternehmerrisiko aus.

Verkauft wird der neue, umfassende Firmenrechtsschutz aber immer nur in Kombination mit einer Kreditversicherung oder einer umfassenden Risikoanalyse des Firmenkunden. Die neue D.A.S.-Kombi-Police aus Vertragsrechtsschutz und Existenz-Rechtsschutz, hinter der sich ein Forderungsmanagement verbirgt, ist seit Oktober für Firmen erhältlich.

Das Paket muss zusätzlich zu einer bestehenden Firmen-Rechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. "Dann haben beispielsweise Handwerker Rechtsschutz, wenn es Streit darüber gibt, ob eine Leistung korrekt oder mangelhaft erbracht wurde", betont Ergo-Sprecherin Claudia Wagner.

Hohe Eigenbeteiligung
Mit einem ähnlichen Produkt sind schon länger die R+V, NRV und Roland Rechtschutz auf dem Markt. Hier ist Voraussetzung, dass die Kunden eine Kreditversicherung abgeschlossen haben. Die NRV und Roland Rechtsschutz kooperieren mit dem Kreditversicherer Atradius, die R+V ist selbst Kreditversicherer. Vorteilhaft ist für die R+V-Kunden, dass es das Kombiprodukt, also Kreditversicherung und Rechtsschutz in einer Police mit einem geschlossenen Bedingungswerk gibt. Bei der R+V werden zudem teilbestrittene Forderungen gegenüber dem Kunden erst einmal bezahlt und dann der Regress durchgeführt. Dafür müssen R+V-Versicherte beim Rechtschutz eine relativ hohe Selbstbeteiligung hinnehmen. Ersetzt werden die Rechtsverfolgungskosten für bestrittene Forderung abzüglich 30 Prozent Eigenbeteiligung. Mindestens 300 Euro müsse der Kunde aber grundsätzlich selber tragen.

Den Dreifachschutz aus Bonitätsprüfung, Forderungsausfall- und Rechtsschutz gibt es bei Atradius unter dem Namen "Modula Kompakt" für kleine und mittlere Unternehmen, bei der R+V heißt das Angebot "Profi-Police WKV plus".

Preise nur im Einzelfall
Anders geht die Ergo-Tochter D.A.S. vor. Da sie keine Kreditversicherung eingebunden hat, erfolgt bei Vertragsschluss eine intensive Risikoprüfung. "Die Prämie ist dann abhängig von Umsatz und Betriebsart", heißt es bei dem Versicherer.Preise will das Unternehmen immer nur im konkreten Einzelfall nennen. Sie dürften in problematischen Branchen, wie eben dem Handwerk, wohl sehr hoch ausfallen.

Bild: © Stephanie Hofschläger/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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