Reform des Pflege-TÜVs verläuft dem PKV-Verband nicht transparent genug

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"Ein Instrument, das einen hohen bürokratischen Aufwand erfordert und äußerst geringen Nutzen bringt: So hat Jens Spahn einst den Pflege-TÜV charakterisiert", schrieb die "Ärztezeitung" kürzlich über die Pflegenoten für Heime und ambulante Pflegedienste die seit Sommer 2009 vergeben werden. Der so genannte Pflege-TÜV stand von Anfang an in der Kritik. Irreführend und intransparent sei die Prüfung von 59 Einzelkriterien in der stationären Pflege.

2016 beauftragte die Regierung einen Qualitätsausschuss der Pflegeheimbetreiber und der Kassen, bis Ende 2017 ein neues System zu entwickeln. Bislang liegen noch keine Ergebnisse vor,

Gerissener Zeitplan führt zu Verunsicherungen

Die Fachgespräche der PKV-Pflegeexperten zeigten, dass bei der Reform des Pflege-TÜV mehr Transparenz nötig sei, sagt Leienbach. Für die Bürger und für die Pflegeeinrichtungen sei die Entwicklung der neuen Qualitätsmaßstäbe weder inhaltlich noch zeitlich nachzuverfolgen. Gerade die Verzögerungen des verabschiedeten Zeitplanes verunsicherten die Beteiligten und böten Spielraum für Spekulationen.

Leienbach fordert deshalb, dass der bislang nicht öffentlich tagende Qualitätsausschuss künftig in öffentlichen Sitzungen arbeiten solle.

20.000 Prüfungen seit der Gründung

"Das neue Prüfverfahren ist ein Paradigmenwechsel in der Qualitätssicherung. Nicht nur die indikatorengestützte Qualitätsprüfung im stationären Bereich, sondern auch die Umsetzung einer neuen Prüfphilosophie stellt die Pflegeeinrichtungen vor große Herausforderungen. Daher ist eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit unabdingbar für eine bestmögliche Ausrichtung des Systems", so der PKV-Chef.

Der Prüfdienst führe jährlich über 3.000 Qualitätsprüfungen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen durch. Im laufenden Jahr kämen etwa 3.200 Prüfungen hinzu. Insgesamt habe der PKV-Dienst seit seiner Gründung mit circa 20.000 Prüfungen zur Sicherung der Pflege-Qualität beigetragen.

Seit 2011 führt der Prüfdienst der PKV neben den Medizinischen Diensten der gesetzlichen Krankenversicherung zehn Prozent aller Prüfungen durch. Dies sei ein Ansporn für beide Prüforganisationen. „Dieser Wettbewerb im Gesundheitswesen ist deshalb gut für alle“, so Leienbach.

Autor(en): Versicherungsmagazin.de

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