Riester für Riester-Rente

740px 535px
Wie der "Euro am Sonntag" berichtete, wies der frühere Bundessozialminister Walter Riester (SPD) die Kritik an der nach ihm benannten Riester-Rente zurück. Riester bezeichnete die Forderung des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer als populistisch, die Riester-Rente abzuschaffen, da sie gescheitert sei.

Riester widersprach auch der Kritik des stellvertretenden SPD-Chefs Ralf Stegner, wonach die Riester-Rente überwiegend den hohen Einkommensgruppen zugute komme. Die Zahlen sprächen eine andere Sprache. Nach den aktuellesten Daten lägen knapp zwei Drittel der erfassten Zulagenempfänger unterhalb eines Bruttoeinkommens von 30.000 Euro pro Jahr.

Den Kreis der Riesterfähigen erweitern
Angesichts dieser Erfolge sei es unnötig, Zulagen oder Einkommensgrenzen für die Riester-Förderung zu erhöhen. Die Förderung sei bereits sehr hoch. Es komme eher darauf an, dass sie von den Sparern tatsächlich ausgeschöpft werde. Riester forderte, auch Freiberufler und Selbstständige mit einzubeziehen. Bislang ist dies nur möglich, wenn der Ehepartner riesterfähig ist.

Der SPD-Politiker könne sich vorstellen, dass eine mögliche Rentenreform zentrales Thema des Bundestagswahlkampfs 2017 werde. Er äußerte sich skeptisch gegenüber Plänen für die so genannte Deutschlandrente, wie sie schwarz-grüne Spitzenpolitiker aus Hessen vorgeschlagen haben. Sie soll als Opting-out-System konzipiert werden, bei dem alle Beschäftigten automatisch einbezogen werden, sich aber dagegen entscheiden können.

Angst vor Zweckentfremdung der Einlagen
Damit liegt Riester auf einer Linie mit der Häfte der Bevölkerung. Mehr als 50 Prozent haben sich laut einer Umfrage des Meinungsforschers Yougov im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) kritisch gegenüber der Deutschlandrente geäußert. 57 Prozent betrachten sie als "nicht" beziehungsweise "wenig geeignet", die ergänzende private Altersvorsorge zu stärken. Vor allem in der Altersgruppe von 45 bis 65 Jahre ist diese Skepsis weit verbreitet (62 Prozent).

Nur 26 Prozent gaben an, dass sie "bestimmt" oder "wahrscheinlich" in diese Form der privaten Altersvorsorge einzahlen würden. Lediglich in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen ist mit 39 Prozent dieser Anteil höher.

Die Bürger habe vor allem Angst, dass der Staat das im Deutschland-Fonds angesammelte Geld zweckentfremdet verwenden könnte. Zwei Drittel der Befragten schätzen diese Gefahr als "hoch" oder "sehr hoch" ein. Weitere 25 Prozent rechnen "vielleicht" damit.

Textquellen: Euro am Sonntag, DIA
Bildquelle: © Gina Sanders /Fotolia.com

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News