Selbstständige rümpfen bei staatlicher Rentenförderung die Nase

Kaum Interesse zeigen Selbstständige und Freiberufler an der staatlichen Förderung zur privaten Rentenvorsorge. Das ergab eine aktuelle Erhebung des Forsa Instituts im Auftrag der Condor Versicherungsgruppe.

Nur elf Prozent der Befragten fühlt sich über die Vorteile einer Rürup-Rente bzw. Basis-Rente für Selbstständige gut informiert. Der gleiche Prozentsatz hat auch bereits einen entsprechenden Rentenvertrag in der Tasche. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein mageres Plus von drei Prozent. Dagegen kommt für eine Mehrheit der Selbstständigen (59 Prozent) eine Rürup-Rente nicht infrage. Im vergangenen Jahr waren es 56 Prozent.

Erschreckend: Nur rund ein Viertel konnte den Unterschied zwischen Riester- und Rürup-Rente erklären. 2007 waren es 21 Prozent. Dass sich die Riester-Förderung fast ausschließlich an Angestellte richtet, wisse nach wie vor kaum jemand. So halten elf Prozent der Befragten Riester- und Rürup-Rente für gleich gut für Selbstständige geeignet. Im Vorjahr waren es nur sechs Prozent. 17 Prozent halten indes Riester-Produkte sogar für noch geeigneter.

Wissenslücken kosten Geld
"Das fehlende Hintergrundwissen innerhalb der Zielgruppe ist immer noch beachtlich. Der Großteil der Selbstständigen und Freiberufler verschenkt Jahr um Jahr wertvolle Euros an staatlicher Unterstützung, die im Alter die Rente erhöhen würden", sagt Peter Thomas, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Condor Versicherungsgruppe. Denn 2008 sind bereits 66 Prozent der Beiträge für eine Basis-Rente steuerlich abzugsfähig. "Viele Verbraucher fürchten gesetzliche Auflagen. Dabei verknüpft diese Art der Vorsorge die vom Alterseinkünftegesetz vorgeschriebene Sicherheit der lebenslangen Rente mit großer Spar- und Anlageflexibilität", so Thomas.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

Alle Branche News