Senioren-Unfallversicherungen: Wer richtig hilft

Lediglich fünf Senioren-Unfallversicherungen helfen nach Meinung der Stiftung Warentest besonders umfassend. Sie wurden als daher als "empfehlenswert" eingestuft. Die Auszeichnung verdienten sich die Allianz mit "60 Aktiv", die Arag mit "Unfall-Schutzbrief", die Bayerische mit "Notfallprogramm Variante Smart", die Ergo mit "Vital und Soforthilfe" und die Signal Iduna mit "Exklusiv-Aktiv (A6/A8)". Bei der Bewertung standen übrigens nicht die Beiträge im Vordergrund, sondern die Hilfeleistungen.

Ausgegangen wurde von einem Musterkunden, der "vor allem an sofortigen Hilfeleistungen nach einem Unfall interessiert ist, die der Versicherer für ihn organisiert und bezahlt." Dafür definierte die Stiftung auf Basis der Empfehlungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen so genannten Mindeststandard, der nicht unterschritten werden durfte.

Danach muss ein Assisteur die Hilfe organisieren und direkt bezahlen. Der Versicherte muss sich darum nicht kümmern. Sollte der Versicherte die Hilfe selbst organisieren, werden die Kosten erstattet. Die Leistungen sollten nach einem Unfall mindestens für sechs Monate bezahlt werden, und sich zeitlich am Bedarf des Einzelfalls orientieren. Täglich sollte mindestens ein Menü geliefert werden. Einmal wöchentlich sollten notwendige Einkäufe erledigt, gewaschen und gebügelt sowie die Wohnung gereinigt werden. Dafür sollte der Helfer mindestens jeweils zwei Stunden Zeit haben. Im gleichen Rhythmus sollten eine Arztbegleitung in einem Umkreis von 25 Kilometer rund um den Wohnort organisiert und bezahlt werden. Die Begleitung sollte sich nicht auf einen Fahrdienst beschränken, sondern auch direkt den Besuch des Arztes oder des Krankenhauses umfassen.

Was wird mit dem Haustier passieren?
Zudem muss der Versicherer die Installation und den Betrieb eines 24-Stunden Notrufdienstes übernehmen sowie Pflegeleistungen für den Versicherten und seinen Partner. Auch eine Beratung für die Unterbringung von Haustieren, den Umbau der Wohnung oder des Autos sowie zur Gartenpflege sollte die Versicherung nach Meinung der Stiftung Warentest leisten. Optional kann die Police weitere wichtige Hilfeleistungen und bessere Leistungen aus dem Unfallschutz bei Invalidität enthalten. Die Leistungen sind Tag und Nachtwache, Haustierbetreuung sowie bessere Regelungen bei Oberschenkelhalsbruch, Herzinfarkt, Schlaganfall sowie Medikamenten. Sie werden extra in der Tabelle der Stiftung Warentest aufgeführt.

20 weitere Angebote konnten den vorgegebenen Mindeststandard nicht erreichen. Und sind daher nach Einschätzung der Tester nur noch "eingeschränkt" empfehlenswert“. Sieben Tarife wurden sogar mit dem wenig schmeichelhaften "weniger empfehlenswert" abgewertet.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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