Sozialpartnermodell als Booster für die bAV?

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Die Chemie-Tarifparteien führen das bundesweit erste auf einem Flächentarifvertrag basierende Sozialpartnermodell ein. Partner ist hier der Chemie-Pensionsfonds der R+V Versicherung.

Zu seinem 20-jährigen Jubiläum hat der Chemie-Pensionsfonds der R+V Versicherung ein neues Altersvorsorge-Modell vorgestellt: Der zur R+V Versicherung gehörende Branchen-Pensionsfonds bereitet den Start des ersten auf einem Flächentarifvertrag basierenden Sozialpartnermodells (SPM) in Deutschland vor. Möglich wurde die bAV-Idee durch eine Tarifvereinbarung der Sozialpartner IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) und BAVC (Bundesarbeitgeberverband Chemie). Das Modell soll vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde BaFin möglichst noch in diesem Jahr starten.

Neue Tarifbeschäftigte der chemischen Industrie sind Nutznießer

Das Sozialpartnermodell ist eine Betriebsrente auf Basis einer reinen Beitragszusage und soll durch den Verzicht auf Garantien höhere Renditechancen bieten. Nutznießer sind zunächst neue Tarifbeschäftigte in den Betrieben der chemischen Industrie, die für ihre Altersvorsorge auf den Chemie-Pensionsfonds setzen.

Für die bisherigen Kundinnen und Kunden des Chemie-Pensionsfonds soll sich nichts an ihren bestehenden Verträgen und Versorgungen ändern. Die gesetzliche Grundlage für das Sozialpartnermodell hatte bereits 2017 die damalige Bundesregierung geschaffen.

Geld soll in ein ausgewogenes Anlagekonzept investiert werden

Bei der ersten Umsetzung ihres Branchen-Sozialpartnermodells setzen die Chemie-Tarifpartner auf die Erfahrung der R+V als institutioneller Kapitalanleger. Das Geld für die spätere Betriebsrente der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer soll in ein ausgewogenes Anlagekonzept investiert werden. Eine breite Streuung über mehrere Anlageklassen inklusive einer dynamischen Aktienquotensteuerung soll für ein robustes Portfolio sorgen. Dieses sorgt nach Aussage der Initiatoren für stabile Erträge unabhängig vom Zinsumfeld, reduziert Wertschwankungen und integriert sich so gut in das Gesamtkonzept des Sozialpartnermodells.

Sozialpartnermodell wichtiger Schritt für Arbeitgeber und Gewerkschaft

„Wir in der Chemie sind die Ersten, die das dringend benötigte Sozialpartnermodell für eine ganze Branche zum Fliegen bringen werden. Das könnte die Basis sein für eine attraktivere, vielleicht auch für mehr betriebliche Altersvorsorge in Deutschland“, ist BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller überzeugt. „Das Sozialpartnermodell ist ein wichtiger Schritt für Arbeitgeber und Gewerkschaft, weil wir den Chancen Vorfahrt geben vor den Garantien. Gemeinsam mit unserem Partner R+V werden wir beweisen, dass wir diese Chancen klug nutzen.“ 

Hintergrundinformationen

Der Chemie-Pensionsfonds ist mit mehr als 120.000 Versicherten einer der großen Pensionsfonds in Deutschland und zwar mit einem Vermögen von aktuell rund 1,1 Milliarden Euro und jährlichen Beitragseinnahmen von circa 90 Millionen Euro. Der Chemie-Pensionsfonds hatte im April 2002 als bundesweit erster branchenweiter Pensionsfonds seine Zulassung erhalten. Er entstand auf Initiative von IGBCE und BAVC und befindet sich seit Ende 2007 unter dem Dach der R+V. Heute ist er Bestandteil des 2008 gegründeten Chemie-Versorgungswerks.

Quelle R+V

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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