Start-ups stärker unterstützen

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Anfang des Jahres gab es in Deutschland 25 „Einhörner“ - Start-ups mit einer Marktbewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Das teilt die Bundesregierung im Zuge ihrer „Start-up-Strategie“ mit. Man begrüße das Ziel der Europäischen Kommission, die Zahl der „Einhörner“ in Europa bis 2030 zu verdoppeln, heißt es in dieser. Start-ups seien „Ideengeber und Innovationstreiber“; sie stünden für „Dynamik, Erneuerung und Transformation“. Zentrale Ziele der Bundesregierung seien deshalb die Stärkung und Förderung des Start-up-Ökosystems in Deutschland und Europa.

Um hierzulande die Bedingungen für Gründerinnen und Gründer zu verbessern, habe die Bundesregierung erstmals eine „umfassende Start-up-Strategie“ mit zehn Handlungsfeldern vorgelegt, heißt es. Diese solle unter anderem die Finanzierung von Start-ups stärken, Ausgründungen aus der Wissenschaft erleichtern, die Rahmenbedingungen für gemeinwohlorientierte Start-ups verbessern und Kompetenzen für öffentliche Aufträge mobilisieren.

Die in der Start-up-Strategie gebündelten Maßnahmen sollen innerhalb der laufenden Legislaturperiode umgesetzt werden. Die Ausgaben dafür würden „im Rahmen der geltenden Haushalts- und Finanzplanungsansätze finanziert“, teilt die Bundesregierung noch mit.

Jungunternehmen brauchen noch deutlich mehr Unterstützung

Die Gründerin Anne Lamp sieht die bislang vorherrschenden Bedingungen für Start-ups aber noch kritisch. Trotz Fortschritten etwa beim Zugang zu Kapital in der frühen Phase der Gründung brauchten Jungunternehmen noch deutlich mehr Unterstützung, sagt die Geschäftsführerin des Start-ups Traceless Materials im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“. Innovative Gründungsideen in den „klassischen Hardware-Industrien“ seien enorm kapitalintensiv und hätten es schwer, Risikokapitalgeber zu finden, so Lamp. Finanzierungslücken müssten etwa durch öffentliche Förderungen geschlossen werden, um den nötigen Modernisierungsschub in den traditionellen Industriezweigen einzuleiten.

Um Ausgründungen aus Universitäten zu fördern, sollten zudem rechtliche und bürokratische Hürden abgebaut und vor allem mehr Raum für Coworking-Labs geschaffen werden, betont die Unternehmerin. Auch brauche es mehr Gründergeist an Hochschulen.

Start-up-Strategie der Bundesregierung „noch ausbaufähig“

Die Start-up-Strategie der Bundesregierung hält Anne Lamp gerade mit Blick auf die Förderung grüner Start-ups für „noch ausbaufähig“: Staatliche Förderungen sollten viel stärker daran geknüpft werden, ob eine Geschäftsidee nachhaltig ist und Antworten auf drängende ökologische und soziale Fragen gibt.

Die promovierte Verfahrenstechnikerin und ihre Geschäftspartnerin Johanna Baare haben 2020 mit Traceless Materials ein Unternehmen gegründet, das aus Getreideabfällen eine biologisch abbaubare Plastikalternative herstellt. Diese eignet sich etwa für Verpackungen, Einwegartikel oder Beschichtungen.

Das vollständige Interview finden Sie hier

Quellen: Deutscher Bundestag, Das Parlament

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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