Studie: Der (rosarote) Blick der Deutschen in die Zukunft

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Laut der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung von 2014 verfügt jeder Erwachsene in Deutschland im Durchschnitt über ein Nettovermögen von rund 83.000 Euro. Insgesamt beläuft sich dieses Vermögen auf rund 6,3 Billionen Euro.
Diese Tatsache haben den Gothaer Konzern bewogen, zu untersuchen, wie die "Vermögensplanung für den Ruhestand" von Menschen ab 45 Jahren mit einem Haushaltseinkommen ab 2.500 Euro aussieht. Eine Konsequenz der Studie: Ab April 2015 bringt der Versicherer eine neue Risikolebensversicherung mit Steuerspareffekt auf den Markt.


"Die Ruhestandsphase oder auch Konsumphase bietet uns Versicherern noch Raum für Aktivitäten", kommentierte Michael Kurtenbach, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung AG, unaufgeregt einen Auslöser für die Studie. Besonders im Blick hat der Versicherer aus Köln dabei Menschen mit einem guten finanziellen Polster, die sich bereits über die Rentenphase Gedanken machen, aber noch nicht genau wissen, wie sie ihr Geld gewinnnbringend oder wenigstens steuersparend anlegen können.

Die großen Themen der Zukunft: Rente, Vermögen und Pflegefall

Die Studie konzentriert sich auf die Themen "Ruhestand, Vermögensplanung und Pflegerisiko" und liefert unter anderem Antworten zu Fragen wie:
  • Was wollen die Menschen im Ruhestand mit ihrem angesparten Vermögen machen?
  • Machen sich die Menschen rechtzeitig Gedanken über die Übertragung des eigenen Vermögens im Todesfall?
  • Wie schätzen die Menschen das Thema Pflegebedürftigkeit ein?
Das verschenkte Vermögen hat sich in Deutschland seit 2009 - nach der Erbschaftssteuerreform von 2008 - verdreifacht, das vererbte Vermögen wuchs um 42 Prozent. Im Durchschnitt verfügt jeder Erwachsene über Geldvermögen in Höhe von 29.000 Euro sowie Vermögen in Form privater Versicherungen und Bausparverträge in Höhe von 18.000 Euro. Bis zum Jahr 2020 steht voraussichtlich ein Gesamtvermögen von 2,6 Billionen Euro zur Vererbung an.
Die Anzahl der Schenkungen lag 2009 noch bei rund 59.000, verringerte sich 2013 ordentlich auf rund 47.000. Das Volumen der Schenkungen erhöhte sich dagegen drastisch. Lag die Höhe der Schenkungen 2009 noch bei12,9 Milliarden Euo, stieg sie 2013 auf 39,9 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung von 208,4 Prozent.

Risikolebensversicherung mit Steuerspareffekt
Und genau hier setzt das neue Produkt der Gothaer mit dem Namen "Gothaer Vermögensplan Premiun" an, das Anfang April auf den Markt kommen soll. Das Produkt ist eine lebenslange Risikolebensversicherung gegen Einmalbeitrag. Eine Risikoprüfung gibt es nicht. Der Kern des Produktes ist die Vermögensübertragung zur Steuerersparnis, die Vermögensanlage aber ein wichtiger Nebenaspekt. Die Mindestanlage soll bei 20.000 Euro liegen, der Versicherungskonzern rechnet aber mit sechsstelligen Einmalbeiträgen, die die potenziellen Kunden anlegen werden.
Michael Kurtenbacher ist fest davon überzeugt, dass dieses Produkt auf große Nachfrage stößt und glaubt an ein Anlagevolumen von 100 Millionen Euro pro Jahr. O-Ton Kurtenbacher. "Der Markt schreit nach einer derartigen Anlage". Damit die Versicherung aber nicht als Festgeldkonto missbraucht wird, wurden die Stornoabschläge drastisch verschärft.

In der Mai-Ausgabe von erfahren Sie mehr über das neue LV-Produkt der Gothaer gegen Einmalbeitrag.



Leben genießen und Geld für eigene Wünsche ausgeben
Die meisten Befragten wollen mit ihrem Vermögen vor allem ihre Grundbedürfnisse erfüllen sowie Lebensrisiken absichern (53 Prozent). Insbesondere Frauen (57 Prozent) sind hier eher sicherheitsbewusst. Und: Mit zunehmendem Alter wird den Menschen die Absicherung des Lebensunterhalts und der Lebensrisiken immer wichtiger. Immerhin jeder fünfte Befragte möchte vor allem das Leben genießen und das eigene Vermögen für sich selbst ausgeben. Dieser Standpunkt ist in der Altersgruppe von 45 bis 59 Jahren etwas häufiger anzutreffen als bei den Älteren ab 60.
Nur jeder Dritte ab 60, aber schon jeder Zweite ab 45, füchtet, dass es es im Alter finanziell eng werden könnten. Die anhaltende Niedrigzinsphase lässt hier den ein oder anderen sicher kritischer werden.

Die Hälfte der Befragten schätzt den Eigenanteil an den Pflegekosten für die stationäre Pflege einer Person auf weniger als 10.000 Euro oder hat gar keine Vorstellung von der Höhe der Kosten.
Der tatsächliche Eigenanteil beträgt jedoch im Schnitt rund 31.000 Euro Dies hat jedenfalls der Barmer-GEK-Pflegereport ergeben. Und über ein Drittel der Befragten kann den Eigenanteil an den stationären Pflegekosten nicht selber aufbringen.

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben
Jeder dritte Befragte rechnet sogar mit dem eigenen Pflegefall. 85 Prozent der Interviewten wünschen sich, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung leben zu können. Frauen können sich vorstellen, im Rentenalter in einer Senioren-WG zu leben (46 Prozent), Männer möchten sich wenn nötig, eher in einer Seniorenwohnanlage betreuen lassen (40 Prozent). Bei den Schätzungen der privaten Kosten für die stationäre Pflege gehen die Antworten weit auseinander. Einen Mittelwert von gut 30.000 Euro könnten rund zwei Drittel der Befragten auf jeden Fall aus dem persönlichen Vermögen aufbringen. Ein Drittel der Befragten ist davon überzeugt, eine derartige Situation finanziell nicht stemmen zu können.

Hintergrundinformationen zur Studie
Die „Vermögensplanung für den Ruhestand 2015 – Lebensrisiken absichern, Finanzen planen, Nachlass regeln“ basiert auf einer Befragung der Marktforschungsgesellschaft forsa aus Berlin im Auftrag der beiden Herausgeber Gothaer Versicherungsbank und Frankfurt Business Media – Der F.A.Z.-Fachverlag. Im Januar 2015 wurden 1.005 Erwachsene in Deutschland, die mindestens 45 Jahre alt sind und über ein Haushaltsnettoeinkommen ab 2.500 Euro verfügen, befragt. Die Studienersteller sind davon überzeugt, dass die Untersuchung rund 3/5 bis 2/3 der Bevölkerung abdeckt.

Bildquelle: © K-U Haessler / fotalia


Autor(en): Meris Neininger

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