Studie Hundehaftpflichtversicherung: Zehn Millionen Euro Marktstandard

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Die rund 5,3 Millionen Hundebesitzer in Deutschland sollten ihren Versicherungsschutz prüfen. Altpolicen dürften in der Regel eine viel zu geringe Versicherungssumme aufweisen. Eine Marktstudie des Analysehauses Innosystems aus Inning am Ammersee zeigt, dass heute längst zehn Millionen Euro bei der Tierhalterhaftpflichtversicherung für Hunde Standard sind.

52 der untersuchten 170 Tarife von 68 Unternehmen liegen beim Schutz zwischen zehn und 14 Millionen Euro. 41 Tarife bieten noch höheren Schutz - drei Tarife sogar 50 Millionen Euro. Legt man die Siegerlatte auf mindestens zehn Millionen Euro, dann sind gibt es nur neun Tarife, die dies bieten und gleichzeitig eine Leistungsnote unter 2,0 erreichen. Es sind "XXL inkl. Schadenfreiheitsrabatt" mit zehn und 25 Millionen Deckung der Interrisk, "Blue Line" mit 50 Millionen des Deckungskonzeptanbieter Kab, "Hundehalterhaftpflichtversicherung" mit zehn und 15 Millionen der Hanse Merkur, "THV Komfort Plus" mit 20 und 50 Millionen der Haftpflichtkasse Darmstadt, "Allsafe Select Z2" mit zehn Millionen von Konzept & Marketing sowie "CIV Plus NV" mit zehn Millionen von Conceptif.

Enorme Preisunterschiede im Markt
Diese Angebote sind leistungsstark und gleichzeitig noch günstig und erreichen alle die Höchstnote "A Stern Stern". Mit dieser Bewertung können sich auch weitere 38 Angebote schmücken - darunter sind aber auch viele Tarife mit Deckungssumme unter zehn Millionen Euro. Der Markt der Hundehalterhaftpflichtversicherungen ist sehr differenziert. Gleich 44 Tarife fallen beim Preisleistungsrating durch. Sie erreichen lediglich die Note "B minus" oder "B minus minus". Solche Tarife sind teuer und leistungsschwach und sollten von Versicherungsmakler aus Haftungsgründen nicht angeboten werden.

Es gibt gewaltige Preisunterschiede im Markt. So kostet das günstigste Angebot gerade einmal 44 Euro, während für den teuersten Tarif über fünfmal so viel verlangt wird. Neben einer höheren Versicherungssumme dürfte heute die Verbesserung des Hundeschutzes fast immer möglich sein. Der Kontakt über den geliebten Vierbeiner ist zudem für Vermittler eine gute Basis für Cross-Selling.

Diese Einschlüsse sind wichtig
Wichtige Leistungen sind der Einschluss der Familienangehörigen im Haushalt in ihrer Eigenschaft als Tierhalter, die Mitversicherung von Sachschäden durch allmähliche Einwirkung, die explizite Vereinbarung der Gewässerschaden-Restrisiko-Klausel, Versicherungsschutz für Mietsachschäden an Wohnräumen und an der Einrichtung von Ferienunterkünften. Zudem sollte sich der Versicherungsumfang auf Schäden durch ungewollte oder gewollte Deckakte erstrecken und Vermögensschäden mit umfassen. Wichtig ist auch die die Stellung einer Kaution bei Schadenfällen im europäischen Ausland und der Einschluss von Forderungsausfall.

Die Studie legt bei den Leistungen ihre Gewichtung stark auf Leistungserweiterungen, die mit 62 Prozent in die Bewertung eingehen. Demgegenüber spielen der Umfang der versicherten Personen mit 18 Prozent und die Deckungssummen (acht Prozent) eine etwas untergeordnete Rolle. Bedenken sollten Vermittler aber, dass die Tierhalterhaftung eine Gefährdungshaftung ist. Daher muss der Tierhalter einfach immer zahlen, wenn sein Tier in irgendeiner Weise am Schaden beteiligt ist. Selbst, wenn jemand über ein liegendes Tier stolpert und sich verletzt, ist der Hundehalter schadenersatzpflichtig, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft feststellt. Hohe Deckungssummen sind daher ungemein wichtig. Denn heutige Personenschäden können, vor allem wenn sie zu einer lebenslangen Behinderung führen, ganz schnell in die Millionen gehen.

Die Studie zur Hundehalterhaftpflichtversicherung umfasst insgesamt 213 Seiten und ist für 299 Euro bei erhältlich. Aktive Lizenznehmer können sie für einen Sonderpreis von 99 Euro erhalten.

Bildquelle: © Charles Mann / iStock

Grafikquelle: GDV


Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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