Technische Kommunikation zwischen Versicherer und Makler mit Haken und Ösen

"Immer mehr Versicherungsgesellschaften binden die Makler an ihre eigenen Systeme an, was nicht immer auf Begeisterung bei den Maklern stößt", kommentiert Friedel Rohde, Geschäftsführer der deutschen-versicherungsboerse.de (dvb), die jüngste Studie seines Hauses zum Thema "Technische Kommunikation zwischen Versicherungsunternehmen und Makler". Das gelte insbesondere dann, wenn die Prozesse den internen Arbeitsabläufen in den Maklerbüros entgegen laufen. "Das macht dem Makler nur mehr Arbeit, anstatt ihn zu entlasten."

In ihrem aktuellen "Makler-Audit 2009" schaute die dvb vor allem auf die Zusammenarbeit von Maklern mit Pools, Verbünden und Dienstleistern. Wichtige Kernpunkte waren dabei Maklerverwaltungsprogramme (MVP), der Datenaustausch zwischen Versicherungsunternehmen und Vermittlern, die Unterstützung des Maklers mit VU-Software, die VVG-Umsetzung, das papierlose Büro sowie die technische Ausstattung der Maklerbüros. Ein wichtiges Ergebnis: "Viele Versicherungsmakler sind technisch affiner und gleichzeitig kritischer geworden", erklärt Rohde.

Bis zu 20 Versicherer-Programme sind Makleralltag
So fand die dvb heraus, dass noch immer sehr viele Versicherer-Programme auf den Rechnern der Maklerbüros installiert werden. Ein knappes Viertel der Befragten gab an, mehr als 20 solcher Programme installiert zu haben. Fast ein Drittel installiert sogar regelmäßig zwischen elf und 20 unterschiedliche Programme von Versicherungsunternehmen. Während die Software von VHV, Volkswohl Bund und Nürnberger dabei als besonders bedienerfreundlich eingeschätzt wird, kommen die Großen der Branche wie Generali, Allianz oder Axa schlecht weg. Deren Programme werden von den Anwendern als besonders schwierig in der Bedienung oder unübersichtlich eingestuft. Diese Einschätzungen spiegeln sich ebenfalls in der Einschätzung des Trainingsaufwands wider, so ein weiteres Ergebnis der Befragung.

Außerdem ergab die Erhebung, dass bereits 84 Prozent der Teilnehmer grundsätzlich mit Maklerpools, Verbünden, Servicegesellschaften oder Konzeptanbietern zusammenarbeiten. Auf die Frage, welche Versicherer sich im Angebot der Pools befinden sollten, ergab sich eine Spitzengruppe mit der Allianz, Axa, Alte Leipziger, Haftpflichtkasse Darmstadt, Volkswohl Bund und der VHV. Gut 60 Prozent der Befragten gaben allerdings an, dass bei der Auswahl eines Pools die angeschlossenen Versicherer weniger wichtig sind, sondern die Qualität und der Inhalt der Produkte und Deckungskonzepte im Vordergrund stehen.

Lösungen decken nicht unbedingt den Bedarf der Makler
Wichtig für die Versicherer: Ihr angebotenen Lösungen gehen noch immer nicht 100 Prozent auf die Bedürfnisse der Makler ein. Für den Nutzer bedeutet es einen erhöhten Aufwand, wenn er die Extranets der Versicherer nach neuer Post durchforsten muss. Selbst Benachrichtigungen per Mail seien oftmals nicht optimal gestaltet, so die offene Kritik der Befragten. Diese würden keine ausreichenden Hinweise auf die Art der bereitgestellten Nachrichten geben.

Allerdings hatte die Studie einen Versand der Dokumente per E-Mail aus Sicherheitsgründen in der Befragung ausdrücklich ausgelassen. Die Affinität zu dieser Lösung wertete die dvb als Zeichen, „dass bei vielen Maklern die Sensibilisierung für die Sicherheit der Daten noch nicht angekommen ist“. Einige Makler stiegen derzeit sogar wieder auf Papier als Mittel der Wahl um. "Somit erreichen die Versicherer durch die Nichtbeachtung der internen Maklerprozesse das Gegenteil dessen, was sie ursprünglich erreichen wollten", erklärt Rohde.

Eine Zusammenfassung der Methodik und den Fragenkatalog gibt es im . Die Studie können Interessenten zu einem Preis von 1.890 Euro zuzüglich MwSt. (PDF) erwerben.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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