Unsere Arbeitswelt wirklich im Wandel?

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Die Arbeitswelt wandelt sich - so jedenfalls die oft geäußerte Meinung. Ob dem auch wirklich so ist, dieser Frage geht die LF Gruppe, zu der die Versicherungsforen Leipzig gehören, im Rahmen von drei Expertenstudien auf den Grund.

Ziel der Untersuchung ist es, die Diskrepanz zwischen dem „Wunsch“ und dem aktuellen Entwicklungsstand der neuen Arbeitswelt in den Branchen Versicherung, Banken und Energie zu identifizieren. Bei einer Online-Umfrage lieferten Führungskräfte aus den Bereichen Personal, Unternehmensentwicklung, Innovation sowie Kommunikation und IT Einblicke in ihr Umfeld und ihre Erfahrungen. Die Ergebnisse geben aufschlussreiche Erkenntnisse zum Stand der Dinge, den Plänen, Problemen und Herausforderungen im Umgang mit neuen Arbeitswelten.

Banken wendiger als Versicherer

Viele Unternehmen mussten sich in der Corona-Krise von null auf hundert umstellen und das Tagesgeschäft von analog auf digital anpassen. Glücklicherweise wurde die „Arbeitswelt der Zukunft“ bereits vor Corona sowohl im Banken-, Energie – und Versicherungssektor aktiv thematisiert. Der Bankensektor zeigte sich hier vor allem wendig und engagiert.

84 Prozent der Befragten gaben an, entsprechende Projekte bereits in der Umsetzung und Planung zu haben und an konkreten Einzelmaßnahmen zu arbeiten. Und in der Energiebranche ist die neue Arbeitswelt zwar ein wichtiges Thema, doch lediglich 32 Prozent der befragten Energieunternehmen gaben an, dass derartige Projekte gut im Unternehmen positioniert seien. Und wie sieht es bei den Versicherungsunternehmen aus? Dort haben 64 Prozent aller Befragten kein konkretes Zielbild, obwohl bereits an Einzelmaßnahmen gearbeitet wird.

Auch wenn das Zielbild in allen drei Branchen oft nicht konkret formuliert ist, streben die einzelnen Unternehmen nach Integration neuer, zukunftsorientierter Arbeitswelten. In den Banken und bei den Versicherern gilt die Erhöhung der Flexibilität und Agilität als wichtigstes Ziel. 50 Prozent aller befragten Energieunternehmen wollen hauptsächlich die Kommunikation verbessern. Leider wird die Entwicklung in allen Branchen häufig durch andere Prioritäten und die umfassende Organisationsstruktur gebremst. Ein weiteres Hemmnis stellt die fehlende Integration der Mitarbeiter dar. Diese werden in der Transformation wenig zum Thema „Arbeitswelt der Zukunft“ auf den neuen Stand gebracht, was wiederum zur erschwerten Akzeptanz von Veränderungen und mangelnder Identifikation mit dem Unternehmen führt.

Strikte Trennung von Organisation und den arbeitenden Individuen notwendig

Der Mensch betrachtet Veränderung oft als Bedrohung, da diese die natürlichen Beharrungstendenzen des Menschen attackieren. Doch um sich einem Integrationsproblem zu widmen, ist die strikte Trennung von Organisation und den arbeitenden Individuen notwendig und diese als eigenständiges, wichtiges Element des Wandels zu sehen. Besonders, weil die Arbeitgeberattraktivität und damit die Mitarbeitergewinnung der wichtigste Motivationsfaktor für die Kreditinstitute als auch für die Versicherer sind, sich mit dem Thema Arbeitswelt der Zukunft zu beschäftigen.

Genau an dieser Stelle besteht oft Handlungsbedarf, wie die Ergebnisse der Studien der Versicherungsforen ergeben haben. In den Banken und bei den Versicherern ist das Überdenken der Führungskultur zwar ein Teil der Transformation, spiegelt sich aktuell jedoch nicht in flachen Hierarchien oder in der Unterstützung der Führungskräfte bei der Umsetzung wider, so das ernüchternde Resultat der Untersuchungen.

Quelle: Versicherungsforen Leipzig

Arbeitswelt der Zukunft

Autor(en): Versicherungsmagazin

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