Vema möchte mit Augenmaß wachsen

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Zum letzten Mal in Fulda veranstaltete die Vema Versicherungs-Makler-Genossenschaft eG ihre "Vema-Tage 2018". Auf der Veranstaltung berichteten die Vorstände über eine gute Geschäftsentwicklung sowie die Einführung neuer Tools. Wachstum ist für die Zukunft eines der Ziele der Genossenschaft. Hier plane der Maklerverbund jedoch vorsichtig und mit Bedacht.

Den Teilnehmerrekord konnte die Vema bei ihrer hauseigenen Jahresveranstaltung knacken. 1.334 Makler nahmen am Messetag (Vorjahr 1.020) teil und 1.143 meldeten sich für den Workshoptag (Vorjahr 1.063) an. Zum letzten Mal war Fulda der Veranstaltungsort der Vema-Tage. Ab 2019 finden sie im Kongress Palais in Kasselstatt.

Wachstum gewünscht - aber mit Bedacht.
Wie die Vema-Verantwortlichen Hermann Hübner und Andreas Brunner (im Bild) gegenüber der Presse berichteten, stieg die Zahl der Partner gegenüber dem Vorjahr um 233 auf 2.828 Betriebe, darunter 795 Genossenschaftsmitglieder (2017: 665). Hierbei beträgt die Anzahl der beschäftigten Personen bei angebundenen Vema-Maklerfirmen 18.503 (Vorjahr: 16.095).

Auch für die Zukunft sieht man bezüglich Partnergewinnung noch Luft nach oben. So ist Wachstum laut Brunner und Hübner selbstverständlich eines der Ziele der Vema. Hier plane man aber mit aller Sorgfalt. "Nach aktueller Einschätzung passen bundesweit maximal 4.000 bis 5.000 Maklerfirmen zu unserer Gemeinschaft. Der größte Teil davon hat seinen Weg zu uns also bereits gefunden. Die Entwicklung an Partnerbetrieben wird in den nächsten Jahren also eher moderat ausfallen", so Brunner. Für die kommenden drei Jahre möchte man jedes Jahr zwischen 200 und 300 neue Partner gewinnen.

Nicht jeder wird aufgenommen
Längst nicht jeder Makler kommt als Partner für den Maklerverbund mit Sitz in Heinersreuth infrage. So seien im vergangenen Jahr über 300 Makleranfragen zur Mitgliedschaft abgelehnt worden. Grund hierfür seien unter anderem die schriftlich definierten Qualitätskriterien, die ein Makler erfüllen muss. Erstmals seit sechzehn Jahren wurden diese kürzlich angepasst. Künftig müssen neue Partner nicht mehr drei Jahre Berufserfahrung als Makler vorweisen. Vielmehr reicht es, wenn man mindestens drei Jahre Berufserfahrung in der Versicherungsbranche mitbringt. Neu ist zudem der Passus, dass der Umsatz aus Honoraren von der Versicherungsvermittlung und -beratung bei unter 20 Prozent liegen darf. Grund hierfür ist die Tatsache, dass sich die Honorarberatung - Stand heute - längst nicht so etablieren konnte wie von der dazugehörigen Lobby erhofft.

Neue Tools vereinfachen Makleralltag.
Weiter forciert wird von Vema das Thema Bereitstellung von IT-Lösungen für den Maklerbetrieb. Exemplarisch für die jüngsten Entwicklungen ist etwa der zentrale Dokumentenabruf über die neue Postbox. Nach vorheriger erfolgreicher Testphase mit ausgewählten Partner-Betrieben wurde die digitale Dienstleistung aktuell freigeschaltet. Das Tool basiert auf der zentralen Passwortverwaltung innerhalb des Vemaextranets und sorgt dafür, dass ein Makler gängige Versicherungsunterlagen prozessoptimiert an einer zentralen Stelle anstatt wie vorher über viele Intranet-Zugänge der jeweiligen Gesellschaften abrufen kann.

Weiter sei 2018 bisher von einer wahren Tool-Offensive mit vielen technischen Helfern für den Alltag geprägt worden. So seien beispielsweise Bestandsübertragungen oder auch Schadenfälle alltägliche Ereignisse in jedem Maklerbetrieb. Für beides wurden Tools eingeführt, die dabei helfen sollen, die Abläufe zu beschleunigen, erläutert Brunner.

Die neuen Dienstleistungen sind darauf ausgerichtet, dass Bestandsübertragungsanzeigen beziehungsweise Schadenmeldungen automatisiert zum jeweiligen Versicherer gelangen - inklusive Wiedervorlagesystem, um den Abwicklungsprozess entsprechend zu kontrollieren. Für die Zukunft möchte die Vema das Thema Dunkelverarbeitungsprozess für Bestandsübertragungen und Schadenabwicklung voranbringen. Hierzu führe man bereits erste Gespräche mit ausgewählten Versicherern.

Geschäftszahlen auf Kurs
Mit der Geschäftsentwicklung zeigt man sich bei Vema aktuell zufrieden. Viel Potenzial sieht man zudem in Altbeständen, welche auf modernere Bedingungswerke umgestellt werden könnten. "Anhand interner Zahlen und Hochrechnungen gehen wir davon aus, dass die Gemeinschaft unserer angeschlossenen Kollegen rund eine Milliarde an Courtageeinnahmen erwirtschaftet", so Hübner. Diese teilen sich laut Vorstand wie folgt auf: circa 3,7 Milliarden Euro Bestand Komposit, circa. 3,1 Millionen MB Kranken und ca. 4,8 Milliarden Euro Bewertungssumme in den Lebenssparten.

Die Produktivität zeigt sich auch bei zentralen Kennziffern in der Bilanz. Die Eigenkapitalquote für 2017 beträgt nun 11,3 Millionen Euro (Vorjahr 9,5 Millionen). Bei der Bilanzsumme von 15,3 Millionen Euro (Vorjahr 13,5 Millionen) hat die Vema eine Eigenkapitalquote von 74 Prozent (Vorjahr 70 Prozent). Mittelstandsunternehmen liegen im Schnitt bei rund 27 Prozent.

Versicherer im direkten Kontakt mit Maklern
Die Genossenschaft setzt  auch weiter auf direkte Courtagezusagen zwischen Versicherer und Makler. Der Vema-Vorstand sieht hier zahlreiche Vorteile für Makler und Versicherer: "Der Versicherer steht im direkten Kontakt mit dem Makler und hat nur so echte Transparenz, wer hinter dem Geschäft steht. Der Makler wird als er selbst wahrgenommen und verschwindet nicht als gesichtsloser Geschäftsanteil im Gesamtumsatz eines Dienstleisters. Dass es zu keinem Wegezeitverlust bei der Kommunikation und der Courtagezahlung kommt, ist ein weiterer Pluspunkt wie auch die Minimierung, zumindest theoretisch, denkbarer Risiken."

Autor(en): Marc Oehme

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