Verlustrisiken kapitalgedeckter Pensionssysteme beherrschen

Allianz Global Investors AG (AllianzGI) hat in Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesellschaft risklab, dem Institute of Finance and Actuarial Sciences sowie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine Studie zu Investmentregulierungen im Rahmen von kapitalgedeckten Pensionssystemen durchgeführt.

Ausgangspunkt der Analyse ist die Beobachtung, dass kapitalgedeckte Pensionspläne, die auf Beitragszusagen beruhen (so genannte Defined Contribution- oder DC-Pläne) 2008 zum Teil deutliche Wertverluste erlitten haben. In einigen Ländern, in denen die Erwerbstätigen obligatorisch an derartigen DC-Plänen teilnehmen müssen, verzeichneten Pensionsfonds 2008 Verluste von 20 bis 25 Prozent, wobei die Werteinbußen umso höher ausfielen, je höher der Aktienanteil am Portfolio war.
Dies ist laut Aussage der Allianz eine besonders dramatische Entwicklung für diejenigen Erwerbstätigen, die kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand stehen oder die sich bereits in der Auszahlungsphase dieser Pläne befinden, deren Portfolio aber noch nicht konservativer ausgerichtet wurde.

Diverse Ansätze, Investmentrisiken zu regulieren
Die Studie beschreibt und bewertet verschiedene Ansätze zur Regulierungvon Investmentrisiken. Sie untersucht, wie diese Ansätze die Investmentpolitik – und damit Höheund Sicherheit der späteren Rentenzahlungen – beeinflussen. Dabei zeigt die Analyse, dass für eine signifikante Reduktion der Verlustrisiken für die Ruhestandsleistungen eine relativ konservative Anlagepolitik erforderlich ist, bei der der Anteil des in Anleihen investierten Vermögens recht hoch ist (üblicherweise über 60 Prozent). Dies geht dann allerdings zu Lasten der Höhe der zukünftigen Rentenzahlungen.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass nationale Standardvorgaben und Wahlmöglichkeiten imRahmen der DC-Pläne sorgfältiger auszugestalten sind, als dies in der Vergangenheit vielfach der Fallwar. Der bei der Regulierung entscheidende Faktor sollte die jeweilige Bedeutung der DC-Pläne für dieGesamt-Altersversorgung sein.


Aufforderung an die Politik
Darüberhinaus verweist die Studie auch auf mögliche Nachteile einer auf Risikokennziffernbasierenden Regulierung. Daher versteht sich die Studie auch als eine Aufforderung an die politischenEntscheidungsträger, beim Design der DC-Pläne die Komplexität sowie die Implementierungs- undKontrollkosten verschiedener Risikomaße zu berücksichtigen.
So könnten mitunter einfache Regulierungen wie eine Maximalvorgabe für den Aktienanteil von 30 bis 40 Prozent ähnliche Ergebnisse hervorbringen wie kompliziertere regulatorische Ansätze, die beispielsweise auf Limitvorgaben für den Value at Risk (VaR) beruhen.

Quelle: Allianz Global Investors AG (AllianzGI)

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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