Vermittler sind bei den Jungen angesagt

740px 535px

Wer zwischen 18 und 29 Jahre alt ist, sucht am liebsten den persönlichen Kontakt, um eine Versicherung abzuschließen.

In erster Linie sind engste Bekannte gefragt. Fast die Hälfte verlässt sich bei Versicherungsfragen auf den Rat von Familie und Freunden. Jeder Dritte möchte mit einem Vermittler darüber sprechen. Erstaunlich wenige, also nur 26 Prozent vergleichen online auf einem der bekannten Portale.  Das ergibt eine Umfrage von Senacor Technologies unter 1.000 Verbrauchern im Alter von 18 bis 29 Jahren.

Jeder Zweite fühlt sich noch nicht ausreichend abgesichert

Die junge Zielgruppe ist sich bewusst, wie wichtig Versicherungen sind, um sich vor den Risiken des Lebens zu schützen. 85 Prozent finden es wichtig oder sehr wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Das Problem: Beinahe jeder Zweite fühlt sich noch nicht ausreichend abgesichert. Häufig liegt das auch daran, dass viele gar nicht wissen, welche Versicherungen sie wirklich benötigen und sich nicht gründlich selbst damit beschäftigen.

Nur selten sind die 18 bis 29 Jahre alten überhaupt dazu gezwungen. 45 Prozent geben zu, dass ihre Eltern die ersten Versicherungen für sie abgeschlossen haben. 41 Prozent baten zumindest die Familie um Hilfe. Nur 17 Prozent haben sich selbst informiert und entsprechend gehandelt.

Direkter Draht zum Versicherer auch künftig wichtig

 „Viele Versicherer zielen deshalb mit ihren Angeboten an einer Jugend vorbei, die sich zwar sicher in der digitalen Welt bewegt, aber sich kaum zutraut, die richtige Entscheidung zu treffen. Trotz Digitalisierung bleibt ein persönlicher, direkter Draht zum Versicherer auch künftig wichtig,“ ist Wolff Graulich, Partner bei Senacor, überzeugt.

Vier von fünf Befragten aus der Generation Z machen von der menschlichen Stimme, egal ob persönlich oder telefonisch, sogar abhängig, wo sie sich versichern wollen. 41 Prozent finden den persönlichen Kontakt besonders wichtig. Die meisten wünschen sich zudem, dass sofort klar ist, was wie versichert ist. 86 Prozent machen das an einer leicht zu verstehenden Sprache fest.

Junge Menschen Versicherungen

Ein kleines ABC in leichter Sprache für Versicherungen veröffentlicht

Seit Jahren schon wird kritisiert, dass nicht jeder sofort versteht, was genau in den Bedingungen steht. Bereits 2018 hat die BaFin in leichter Sprache ein kleines ABC für Versicherungen veröffentlicht. Digitale Gimmicks kommen zwar ebenfalls gut an, doch geben sie nicht den Ausschlag für oder gegen einen Anbieter.

„Im digitalen Zeitalter haben Insurtechs ihre Berechtigung. Wer aber ein breites Spektrum an Produkten für viele Menschen anbietet, muss auch persönlich für die eigenen Kunden ansprechbar bleiben.“

 

Von rein digital zurück zu hybrid

Drei von vier jungen Leuten stimmen diesem Befund zu. 46 Prozent sagen, dass auch künftig digitale Angebote Hand in Hand gehen mit persönlicher Beratung. 23 Prozent bestätigen, dass digitale Angebote das persönliche Gespräch ergänzen, aber nicht ersetzen.

31 Prozent sind da anderer Meinung. Sie glauben, dass der Faktor Mensch über kurz oder lang verschwindet und sich das Digitale vollständig durchsetzt. „Die selbst ernannten Disruptoren merken inzwischen, dass sie den Gordischen Knoten allein mit dem Digitalen nicht durchschlagen können. Einige Anbieter entwickeln sich inzwischen von rein digital sogar zurück zu hybrid,“ kommentiert Graulich die Lage.

Hintergrundinformationen

Senacor hat online 1.000 Bundesbürger im Alter zwischen 18 und 29 Jahren befragen lassen, wie sie sich versichern und worauf es ihnen dabei ankommt. Wer seine Kontaktdaten angibt, bekommt die vollständigen Ergebnisse kostenlos zum Download angeboten.

Autor(en): versicherungsmagazin.de

Alle Branche News