Versicherer mögen Unternehmensanleihen

Die deutsche Assekuranz reagiert in ihrer Anlagepolitik auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld und schichtet ihre Anlagen um. Während die Renten- und Aktienquoten in den vergangenen beiden Jahren weitgehend unverändert blieben, kam es dafür innerhalb der Renteninvestments zu einem deutlichen Strategieschwenk hin zu höherrentierlichen Rentenanlagen wie Unternehmensanleihen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Frankfurter Kapitalverwaltungsgesellschaft Universal-Investment, bei der die Veränderungen in den realen Fondsportfolios von Versicherern untersucht wurden.

Die Investmentgesellschaft analysierte, wie sich die in den Spezialfonds auf ihrer Plattform angelegten Versicherungsgelder in Höhe von rund 10,3 Milliarden Euro zwischen Mai 2011 und Mai 2013 veränderten. Zwar zeigten die Fondsdaten nur eine Teilmenge der Gesamtanlagen der Versicherer, gäben aber ein gutes Bild auf die Gesamtanlagen, denn der Fondsanteil an der Gesamtallokation der untersuchten Kunden liege im Schnitt bei 25 Prozent, Tendenz weiter steigend. Trotz der positiven Marktentwicklung der vergangenen beiden Jahre nimmt die Aktienquote ab: Sie fiel von 14,8 Prozent (2011) auf 12,7 Prozent (2013).

Deutliche Umschichtungen von Renteninvestments
Die zusammengefasste Rentenquote der untersuchten Fondsanlagen der Versicherer stieg zwischen Mai 2011 und Mai 2013 leicht von 75 auf 77 Prozent. Ein Blick auf die einzelnen Rentenkategorien zeigt jedoch einen klaren Strategieschwenk der Versicherungsinvestoren. Während der Anteil der Pfandbriefe von rund 23 (2011) auf etwa 17 Prozent (2013) sank, wuchs der von klassischen Unternehmensanleihen im gleichen Zeitraum deutlich von zehn auf 23 Prozent.

Der Anteil deutscher Renten in den Fondsportfolien der Versicherer ist dabei stark rückläufig: Er sank innerhalb von zwei Jahren um knapp sieben Prozent von 18,5 auf 11,6 Prozent. Dies ist unter anderem auf eine Reduktion an Bundesanleihen zurückzuführen. Dominierten bei den Ratings vor zwei Jahren noch AAA-Anleihen mit über 45 Prozent, liegt ihr Anteil heute bei nur noch 18,6 Prozent. Im Gegenzug haben sich Anleihen mit einem BBB-Rating auf 13,3 Prozent mehr als verdoppelt.

Die Investmentexperten beobachteten außerdem in Gesprächen mit Versicherern folgende Entwicklung: Klassische Namenspapiere machten zwar weiterhin einen Großteil der Direktanlagen aus. Auf der Suche nach stabilen Renditen gehe jedoch auch bei Versicherern der Trend insgesamt hin zu alternativen Strategien, Immobilien oder Loan-Produkten.

Quelle: Universal-Investment

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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