Versicherung direkt beim Dienstleister

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Nicht nur Reparaturkostenversicherungen für Kraftfahrzeuge liegen im Trend, sondern auch der direkte Abschluss beim Händler.

Reparaturkostenversicherungen gibt es etwa von der German Assistance, die mit dem Portal Gebrauchtwagen.de zusammenarbeitet, oder von der R+V Versicherung, die Händlern ihr Produkt Motorcomfort anbietet. Für die Europa arbeitet der Vermittler Karl-Walter Freitag von der Rekoga AG und bietet die „Autokrankenversicherung“ im Internet an. Satte 23.000 Autohäuser hat die CG Car-Garantie in Europa unter Vertrag. „Wir unterstützen Ihr Kundenbeziehungsmanagement mit lukrativen Garantie-und Kundenkontakt-Systemen“, schreibt das Unternehmen.

Neu: Kfz-Reparaturschutz von A.T.U.
Nun hat Car-Garantie auch den Kfz-Dienstleister A.T.U gewonnen. Die Police wird von der Garantie-Service-GmbH vertrieben, die zu 50 Prozent dem der Car-Garantie und dem Geschäftsführer der Vermittlungsgesellschaft Ralf Buruck gehört. Ziel des Unternehmens: „Vermittlung und Vertrieb von Garantie- und Versicherungssystemen für die Automobilwirtschaft sowie die Erbringung damit zusammenhängender Beratungs- und Dienstleistungen.“

Über 6.000 freie Kfz-Betriebe und rund 500 Markenhändler in Deutschland arbeiten nach eigener Aussage derzeit mit der GSG Garantie-Service GmbH zusammen. Wir haben einen Blick in das Angebot geworfen.

Nicht abgesichert sind Wartungskosten und Betriebsstoffe

Die A.T.U-Reparaturkostenversicherung kann für alle Fahrzeuge bis zu einem Alter von acht Jahren und einer Leistung von 147 kW (200 PS) abgeschlossen werden. Versichert sind Defekte an fast allen technischen Anlagen des Fahrzeugs. Ersetzt werden in vollem Umfang Lohn – und Materialkosten für die Reparatur. Nicht abgesichert sind Wartungskosten und Betriebsstoffe, wie Kraftstoffe oder Öle. Das gilt zudem für Unfall- und Witterungsschäden sowie falls durch unsachgemäße Bedienung des Fahrzeugs ein Schaden entsteht. Die Police kann bei Neuwagen direkt als Anschluss oder sogar während die Herstellergarantie noch läuft abgeschlossen werden. Der Versicherungsschutz startet immer mit dem Ablauf der Herstellergarantie.

Innerhalb der ersten sieben Tage Rabatt

Grundsätzlich muss der Kunden bei der A.T.U einen technischer Check machen lassen, der dem Versicherer bestätigt, dass sich das Fahrzeug in „mangelfreiem Zustand“ befindet. Die Police, mit einer Laufzeit von zwölf oder 24 Monaten, muss nach dem Test innerhalb von 30 Tagen abgeschlossen werden. „Frühbucher erhalten innerhalb der ersten sieben Tage einen Rabatt“, heißt es bei der Garantie-Service-GmbH. Der Versicherungsbeitrag richtet dann nach der Leistung des Fahrzeuges. So kann die Police zwischen rund 143 und 378 Euro pro Jahr kosten.

Für jeden Schaden gilt eine Selbstbeteiligung von 150 Euro. Wer die Police auf einen Schlag bezahlt, kann sie beim Verkauf des Autos mitgeben und erhöht die Attraktivität seines Fahrzeuges.

Einfacher als Konkurrenzangebote
Die A.T.U.-Police ist zudem einfacher als viele Konkurrenzprodukte. Die Laufleistung spielt beim neuen Angebot keine Rolle. So gibt es bei der Entschädigung der Best-Garantie-Auto der DEVK-Versicherung Abzüge, wenn das Auto mehr als 50.000 km gelaufen ist; bei der Europa Reparatur-Versicherung gilt das schon ab 40.000 km. Bei der Motor-Comfort-Versicherung der R+V aus Wiesbaden wird pro Schadenfall eine hohe Selbstbeteiligung von 500 Euro fällig.

Reparaturkostenversicherungen sind nicht günstig. Das gilt auch für die A.T.U.-Police. Ein Gebrauchtwagen mit Frühbucherrabatt mit 67 bis 103 kW kostet beispielsweise pro Jahr rund 282 Euro. Hinzu kommt die notwendige A.T.U-Inspektion von derzeit 49 Euro. Inklusive Selbstbeteiligung zahlt man somit bei einem Schaden 481 Euro. Hinzu kommen möglicherweise notwendige Reparaturen, um den Wagen versicherungsfähig zu machen.




Versicherung deckelt ihre Leistungen
Außerdem muss der Kunde sein Fahrzeug immer in einer A.T.U.-Werkstatt reparieren lassen. Ausnahme: Das Fahrzeug ist zum Zeitpunkt des Schadeneintritts mehr als 50 Kilometer vom nächstgelegenen A.T.U-Filialbetrieb entfernt. Doch bei einer Instandsetzung in einem anderen Betrieb, deckelt die Versicherung ihre Leistungen auf A.T.U.-Preise – das kann teuer werden.

Sehr versteckt in den Bedingungen gibt es auch eine generelle Höchstleistung: Kein Schaden darf nämlich den Zeitwert des Autos überschreiten. Da der Versicherer nach jedem Schaden kündigen darf, dürften reparaturanfällige Autos schnell den Schutz verlieren.

Fazit: Mit dem A.T.U. Reparaturkostenschutz können Autofahrer die jährlichen Autokosten besser kalkulieren. Auch wenn die Versicherung für ältere Fahrzeuge mit geringem Zeitwert nicht empfehlenswert ist. Für A.T.U. dürften Kunden mit Police eine deutliche höhere Treue zeigen. Das Modell zeigt, wie Versicherungen heute immer enger am Produkt verkauft werden.

Bildquellen: © Galaxy 67 / Fotolia; A.T.U.

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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