Vertriebsweg Makler: Branche bekommt echtes Nachwuchsproblem

"Ab 2016 wird die Versicherungsbranche ein echtes Nachwuchsproblem mit Versicherungsmaklern bekommen", meinte Peter Schneider, Vertriebsvorstand der Janitos Versicherung AG, am 30 August in Köln bei der Euroforum-Veranstaltung "Vertriebsweg Makler 2010" in Köln.

Neun Prozent der Versicherungsmakler in Deutschland planten in den nächsten fünf Jahren aufzuhören. In den nächsten zehn Jahren seien dies sogar fast 25 Prozent, also jeder vierte Makler, erläuterte Vertriebsvorstand Schneider im Hinblick auf eine Studie der bbg Betriebsberatungs GmbH. Diese Entwicklung werde zu echten Umsatzeinbußen bei den Maklerversicherern führen. Ab 2016 werde ein Verkäufermarkt sogar zu sinkenden Preisen bei Makler-Bestandsverkäufen führen.

Verschärfend kommt hinzu, dass der Nachwuchs bei den Vermittlern schwach ausgeprägt sei: Nur 5,9 Prozent der Vermittler sind unter 30 Jahre. Und 37,9 Prozent der Vermittler sind über 50 Jahre alt. Das Durchschnittsalter eines Maklers liege bei 48,4 Jahren. Der Berufsausstieg werde bei 65,9 Jahren geplant. Schneider wörtlich: "Das Thema Rente mit 67 Jahren ist für Makler normal."

Berufsbild noch zu unbekannt
Schneider forderte ein Umdenken in der Branche. Das Berufsbild Versicherungsmakler müsse gestärkt werden, das Wissen in der Bevölkerung über Makler sei noch rudimentär. Die Brancheninitiative "Traumberuf Makler" tue sich noch schwer. Im Mai 2010 war mit dem Relaunch der Website die zweite Kampagne der Brancheninitiative Traumberuf Makler - Pro Maklerberatung (BiTMA) offiziell an den Start gegangen. Schneider forderte auch, dass die Versicherer die Makler in den Prozessabläufen noch stärker unterstützen müssten und sie nicht mit der Technik alleine lassen dürften. Die technischen Prozesse seien in der Ausschließlichkeit noch viel besser gelöst als bei Maklern.

Autor(en): Bernhard Rudolf

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