VM-Fachtag: Wie Vertriebsprofis die neue VVG-Reform geschickt nutzen

Die Folgen für den Vertrieb durch das neue Versicherungsvertragsgesetz (VVG) sind einschneidend. Die Kosten und der Arbeitsaufwand sind gestiegen. Doch Vertriebsprofis können trotz verschärfter Marktbedingungen weiterhin erfolgreich sein. Wie dies möglich ist, erläuterten zahlreiche Branchenkenner auf dem 3. Versicherungsmagazin-Fachtag in Mainz.

Ein Schwerpunktthema des von Versicherungsmagazin (Gabler Verlag) organisierten Fachtages war das neue VVG und die positiven und negativen Auswirkungen dieses Gesetzes auf die gesamte Versicherungsbranche und dort vor allem auf den Vertrieb.

Bei der Podiumsdiskussion unter dem Motto "Erfolgsfaktoren im Vertrieb angesichts des neuen VVG" diskutierten die Referenten des Fachtages über die augenblicklichen und künftigen Probleme und Chancen, die sich durch die neuen gesetzlichen Veränderungen für die Branche ergeben. Moderiert wurde die Diskussion von Bernhard Rudolf, VM-Chefredakteur, und Steffen Ritter, Institut Ritter aus Sangerhausen. Einen wichtigen Hinweis in der Diskussion gab der Versicherungsberater und VM-Autor Rudi Lehnert in Bezug auf die Offenlegung der Kosten. So müssten zwar nun wie gesetzlich gefordert, die Abschlusskosten angegeben werden, dies betreffe aber nur die Versicherer und nicht die Makler. Dies bedeute aber auch, dass der Makler seine Provision nicht offen legen muss.

Michael Richthammer, Inhaber der Richthammer Versicherungsmakler GmbH & C.KG, Weiden/Oberpfalz und ein Preisträgers des diesjährigen "Unternehmer-Ass 2008", monierte die enormen Verwirrungen, die sich durch die VVG-Reform ergeben hätten. So glaubt er, dass der Verbraucher sich nach den diversen gesetzlichen Veränderungen immer weniger auskennt und selbst die Versicherer irritiert seien. Dies zeige sich auch daran, dass sie sich nicht einig seien, ob sie das Antrags- oder das Invitatio-Modell anbieten sollten.

Steffen Ritter, Inhaber des gleichnamigen auf Agenturqualifizierung spezialisierten Instituts, sieht die Lage nicht ganz so kritisch. Er íst der Ansicht, dass durch die diversen neuen Anforderungen an die Branche, es zwar zu einer Marktbereinigung kommen wird, der Markt zwangsläufig aber nicht schrumpfen muss. Die Vermittler müssten eben sehen, dass sie funktionstüchtige und größere Einheiten bildeten, um so weiterhin erfolgreich Geschäfte zu tätigen. Matthias Beenken, Chefredakteur des Versicherungsjournals, plädierte dafür die Versicherungsbedingungen knapper zu formulieren und Inhalte, die im neuen VVG stünden, nicht nochmals in den Bedingungen aufzulisten.

Auf dem VM-Fachtag wurde dieses Jahr auch wieder der Award "Unternehmer-Ass 2008" in den beiden Kategorien "Exklusivorganisation" und "Maklerbetriebe" verliehen (siehe Bild oben). Die Initiatoren dieses Award sind das Institut Ritter und das Versicherungsmagazin. Von der Jury bewertet werden Aspekte wie die finanzielle Struktur, die Prozesse und die unternehmerische Entwicklung der jeweiligen Unternehmen.

In der Kategorie "Exklusivorganisation" gab es zweimal Gold, so für die Versicherungs- und Finanzdienst Katz & Meyer OHG, Verbund Alte Leipziger Hallesche, Berlin, und für die Mecklenburgische Versicherung, Geschäftsstelle Steffen Woye, Dresden. Bronze erhielt die Geschäftsstelle Jörg Riediger der Zurich Gruppe aus Meitingen. Die Mannschaft um die Katz & Meyer OHG hat zum dritten und somit zum letzten Mal diesen Spitzenplatz erreicht.
Auch in der Kategorie "Maklerbetriebe" errangen zwei Unternehmen den begehrten ersten Platz und somit Gold: Die Richthammer Versicherungsmakler GmbH & Co.KG aus Weiden in der Oberpfalz und die Gernot Siebert GmbH Versicherungsmakler aus Arnstadt in Thüringen. Bronze konnte die Beckert & Dömel Versicherungsmakler GmbH aus Freiberg in Sachsen ergattern. Das Richthammer-Team konnte nun zum zweiten Mal den goldenen Award mit nach Hause tragen.

Weitere Informationen zum VM-Fachtag finden Sie demnächst hier und in der Juni-Ausgabe von Versicherungsmagazin.

Autor(en): Meris Neininger

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