Welche Trends Finanzberater sehen

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Die Zukunft bringt stets Veränderung. Wer sie erkennt und sich wappnet, wird Kunden auch künftig an die Finanzberatung binden.

In der Finanzbranche sind derzeit die Auswirkungen der Corona-Pandemie das prominenteste Thema. Doch was wird die Finanzprofis darüber hinaus in den kommenden Jahren beschäftigen? In einer Befragung von 100 Beratern hat die Beratungsgesellschaft Plansecur nach Antworten gesucht und gefunden.

Silver Surver als wichtige Zielgruppe

So erachten zwei Drittel der Befragten im "Plansecur-Report: Finanzbranche 2021" die anhaltende Niedrigzinspolitik mitsamt deren Folgen mittelfristig als die schwierigste Aufgabe. Für 46 Prozent der Finanzprofis ist Umwelt- und Klimaschutz das bestimmende Thema in naher Zukunft. Neo-Ökologie steht für weitere 45 Prozent ebenfalls unter den größeren Herausforderungen für ihre Branche, da es einer zunehmenden Anzahl von Anlegern wichtig sei, dass ihre Investitionen nicht nur ökonomisch, sondern eben auch ökologisch durchdacht sind.

Die vielbesungene Digitalisierung in verschiedenen Ausprägungen ist ebenfalls ein relevantes Gebiet. In der Beratung schätzen drei Viertel der Finanzfachleute Silver Surfer, jene digital aufgeschlossenen Senioren, als zunehmend wichtige Zielgruppe ein. Dem Einsatz Künstlicher Intelligenz bescheinigt die Hälfte der Finanzprofis das Zeug, künftig zur Verbesserung der Beratungsqualität beizutragen. Dass Fintechs in Zukunft an Bedeutung gegenüber dem klassischen Bankwesen gewinnen, glauben 54 Prozent.

Digitalisierung erleichtert Einstiege ins Beratungsgespräch

Und in noch einem weiteren Feld sehen 38 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Zunahme der Relevanz: bei den Vertriebswegen für Finanzprodukte. Begrüßenswert finden mehr als 80 Prozent das Potenzial der Digitalisierung, Verbrauchern den Einstieg in ein Beratungsgespräch zu erleichtern beispielsweise über Apps und Videochats.

Auch, wenn Berater fürchten, von Robotern ersetzt zu werden, ist Plansecur-Chef Johannes Sczepan in diesem Punkt optimistischer. "Im Gegenteil sind Menschen aus Fleisch und Blut als Ansprechpartner im Dschungel der digitalen Informationsüberflutung gefragter als je zuvor", beschreibt er seine Erfahrungen aus der Corona-Krise. "Finanz- und Lebensplanung hängen oft eng zusammen. Und wer will schon sein Leben auf Algorithmen aufbauen?"

Berater als Lebenslotsen

Sczepans Meinung teilen über 90 Prozent der Berater. Ihren eigenen Angaben nach verstehen Kunden sie teils als eine Art Lebenslotse. 53 Prozent der Berater führen laut Umfrage sehr persönliche Kundengespräche, die über die reinen Finanztransaktionen hinausführen. In diesem Zusammenhang wird künftig ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Finanzberater und Kunde noch wichtiger werden, geben 94 Prozent der Befragten zu Protokoll.

Autor(en): Swantje Francke

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