Wohngebäudeversicherung: Tests warnen vor Lücken

Gleich zwei Untersuchungen zeigen die große Leistungsspanne bei Wohngebäudepolicen auf. So kommt die Zeitschrift Öko-Test in einer aktuellen Untersuchung zum Schluss, dass hochwertiger Schutz nicht teuer sein muss.

Die Sieger bei Öko-Test sind die Medien-Versicherung mit dem Tarif "Komfort" und die Ostangler Brandgilde mit dem Tarif "Exklusiv Fair Play". Grund: Sie bieten bei jedem Schaden durch grobe Fahrlässigkeit vollen Schutz - auch bei grob fahrlässigen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften. Hier behalten sich die meisten Versicherer im Schadensfall noch hohe Abzüge nach der Schwere des Verschuldens vor.

Nicht auf werbewirksame Aussagen verlassen
Davor warnt auch die Rating-Agentur Franke und Bornberg, die gerade die Wohngebäudebedingungen auf den Prüfstand gestellt hat. "Geradezu grobfahrlässig gehen einige Versicherer mit der Zusage um, auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit zu verzichten. Auf werbewirksame Aussagen allein, sollte sich kein Hausbesitzer verlassen", warnt die Rating-Agentur.

Wie üblich drei Kategorien beworben
Vielfach sei der offensiv beworbene Verzicht nichts anders als ein Feigenblatt, wenn dieser beispielsweise nur bis zu einer maximalen Schadenhöhe von 1.000 Euro greife. Wie in seinen Ratings üblich, hat Franke & Bornberg mit "Grundschutz", "Standardschutz" und "Topschutz" drei Kategorien bewertet. Vermittler sollten daher immer berücksichtigen, dass beispielsweise Produkte mit drei "F" im Grundschutz die besten der Schlechten sind.

Versicherungssumme vom Versicherer ermitteln lassen
In der Kategorie Topschutz siegen laut Franke & Bornberg die Axa und ihre Tochter die DBV sowie Generali, InterRisk und Waldenburger. Die Ratingagentur empfiehlt allen Kunden, die Versicherungssumme vom Versicherer selbst ermitteln zu lassen. Wenn der Kunde den Wertermittlungsbogen selbst ausfülle, sei er auch für die korrekte Ermittlung der Summe verantwortlich. Das Gleiche gilt natürlich für Vermittler. Auch sie haften, wenn sie die Summe ermitteln. Wendet der Versicherer dann Untersicherung ein, können Schadenleistungen anteilig gekürzt werden. Das Haftungsrisiko ist hier somit sehr groß.

Schäden durch Naturgewalten nehmen zu
Auch Franke & Bornberg appelliert an die Immobilienbesitzer erweiterten Elementarschutz einzudecken. Geschützt ist der Kunde dann gegen Schäden durch Erdbeben, Erdrutsch oder –senkung, Lawinen, Rückstau, Schneedruck, Überschwemmung und Vulkanausbruch. Grund für den Rat: "Schäden durch Naturgewalten nehmen in Deutschland immer mehr zu", warnt die Rating-Agentur.

Bild: © Rainer Sturm /

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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