Zahl der Beschäftigten über 65 steigt

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Rentner im Ländle sind ganz besonders fleißig: Im Bundesländer-Vergleich hat Baden-Württemberg mit 19,4 Prozent den höchsten Anteil arbeitender 65- bis 70-Jähriger. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bietet eine Übersicht zu arbeitenden Senioren in Deutschland.

Immer mehr Deutsche arbeiten auch nach dem 65. Lebensjahr noch. 2015 hatten etwa 665.000 von rund vier Millionen 65- bis 70-Jährigen noch einen Job - 300.000 mehr als im Jahr 2000. Damit hat sich der Anteil der Beschäftigten in dieser Altersgruppe von acht auf 16,6 Prozent mehr als verdoppelt, wie eine Auswertung der GDV-Initiative "7 Jahre länger" auf Basis von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigt.

Niedrigste Quote in Sachsen-Anhalt
Der Zuwachs liege nur zum geringen Teil an der schrittweisen Anhebung des Renteneintrittsalters. Rund 563.000 der arbeitenden Senioren waren im Ruhestand, 102.000 hatten die reguläre Altersgrenze noch nicht erreicht, die aktuell bei 65 Jahren und fünf Monaten liegt. Die meisten arbeitenden Senioren haben eine geringfügige Beschäftigung.

Der Trend zum Altersjob ist je nach Bundesland unterschiedlich ausgeprägt. In Sachsen-Anhalt haben 11,7 Prozent der Senioren einen Job, das ist die niedrigste Quote von allen. Generell arbeiten im Osten (13,1 Prozent) weniger Rentner als im Westen (17,5 Prozent). Dafür ist die Beschäftigungsquote in den neuen Bundesländern vor allem seit 2010 überdurchschnittlich stark gestiegen. In nur fünf Jahren hat der Anteil der älteren Arbeitnehmer hier um gut zwei Drittel zugenommen, im Westen nur um knapp 40 Prozent.

Große regionale Unterschiede
Noch deutlicher zeigen sich die regionalen Unterschiede auf Kreisebene. Von den bundesweit 402 Landkreisen und kreisfreien Städten hat Vechta in Niedersachsen mit 32 Prozent die höchste Beschäftigungsquote. Auch Passau, Würzburg und Regensburg in Bayern erreichen Werte von mehr als 30 Prozent. Die geringste Erwerbsbeteiligung Älterer hat der Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt mit 8,3 Prozent.

Für die regionalen Unterschiede gibt es laut GDV etliche Gründe. Ein wichtiger Faktor: die Wirtschaftskraft. In starken Regionen gebe es generell mehr Arbeitsmöglichkeiten, auch für Ältere. Zudem setze ein Altersjob häufig ein Erwerbsleben bis zur Rente voraus, was in wirtschaftsstarken Gebieten eher der Fall sei. Dort hätten Rentner wegen der höheren Lebenshaltungskosten mitunter auch ein größeres Interesse an einer Arbeit. Zudem beeinflussten Pendler die Statistik: Sie trieben die Beschäftigungsquote in boomenden Städten nach oben, während sie in den angrenzenden Kreisen absänken.









































Quelle: GDV
Bild: © industrieblick / Fotolia.com

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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