Anleger schielen nach Mittelstandsanleihen

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Als Mittelstandsanleihen zu Anfang des Jahrzehnts nach einigen Unternehmenspleiten von der anfänglichen Boom-Phase in ein Tief rutschten, mieden Investoren diese Form der Geldanlage für Jahre. Nun lassen die anhaltend niedrigen Zinsen offenbar die Stimmung wieder in die andere Richtung tendieren. Zu diesem Schluss kommen Experten des Beratungshauses Capmarcon, die entsprechende Daten von 2010 bis Mitte 2019 für das Wirtschaftsmagazin "Capital" auswerteten.

Laut ihrer Analyse haben Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 2019 bereits Anleihen im Umfang von 487 Millionen Euro platzieren können. Das ist ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Ende Juni 2018 investierten Anleger nur etwa 375 Millionen Euro in den deutschen Mittelstand.

Attraktiv für Privatanleger

Allerdings verweisen die Analysten darauf, das die Zinsen, die Unternehmen an ihre Investoren zahlen müssen, aktuell gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen sind. Fielen im ersten Halbjahr 2018 im Schnitt 4,9 Prozent an, sind es jetzt bereits mehr als sechs Prozent. "Das dürfte ein Hinweis auf die signifikant schlechtere Bonität der Unternehmen sein", warnt Grunow. "Die Gefahr ist groß, dass sich die Pleitewelle wiederholt."

Ob Investoren die Bonitätsrisiken zurückweichen lässt, bleibt aber fraglich. Zwischen 2010 und Mitte 2019 haben diese laut der Capmarcon-Daten 8,6 Milliarden Euro in kleine und mittelgroße Firmen investiert. Dazu gehören damals wie heute auch viele Privatanleger. Diese können bereits mit kleineren vierstelligen Beträgen Papiere zeichnen.

 

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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