Damit Gold-Anleger nicht ihr blaues Wunder erleben

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Die Deutschen setzen bei ihren Kapitalanlagen gerne auf vermeintliche Sicherheit. Vor allen in Krisenzeiten ist Gold für viele Anleger attraktiv, weil es als sichere Anlage gilt. Aber das Edelmetall zieht auch Betrüger an, die in Internetshops mit hohen Renditeversprechen bei Gold-Investments locken. Ein Experte erklärt, worauf Investoren bei der Anlage in Gold achten müssen.

Thomas Buckard, Vorstand der Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen AG in Wuppertal hat für die VR-Bank einen Kommentar zum Thema sicheres Goldinvestment verfasst, den wir hier veröffentlichen:

"Zuallererst: Gesunder Menschenverstand schadet auch hier nicht. Jedem Anleger sollte klar sein, dass das gelbe Metall keine Verzinsung bietet und der Preis teilweise erheblich schwankt. Wenn der Anbieter eine Preisgarantie und/oder eine Mindestverzinsung verspricht, sollten alle Alarmglocken läuten. Wer Zinsverzicht und Schwankungen nicht erträgt, sollte vom Gold die Finger lassen.

Ein Safe ist der richtige Ausbewahrungsort

Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft physisches Gold in Form von umsatzsteuerfreien Barren oder Münzen. Das ist zwar vor allem bei kleineren Einheiten relativ teuer, Münzen wie Krügerrand oder Maple Leaf sind aber leicht handelbar. Sie können bei seriösen Fachhändlern, in Filialen oder online, sowie bei vielen Banken erworben werden. Ein Vergleich der Preise ist zum Beispiel über das Portal www.gold.de möglich.

Wegen der Diebstahlgefahr sollte Gold in einem sicheren Safe (Unbedingt mit der Hausratversicherung abklären, bis zu welchem Wert die Wertsachen versichert sind!) oder in einem Bankschließfach verwahrt werden. Das kostet mit etwa 100 Euro im Jahr nicht die Welt. Wer Gold aus strategischen Gründen und als Versicherung für Extremszenarien erwirbt, wird diese Variante des physischen Kaufs bevorzugen.

Kaufquittungen bitte aufbewahren!

Zu beachten ist, dass im Rahmen der Geldwäschebekämpfung bei Bartransaktionen von über 2.000 Euro die Personalien festgehalten werden. Insofern ist es dringend ratsam (auch in Bezug auf die Gewinnbesteuerung und die Versicherung bei Verlust), die Kaufquittungen aufzubewahren.

Preiswerter ist der Kauf eines Gold-ETCs wie Xetra-Gold oder Euwax-Gold II. Diese Investitionen sind Schuldverschreibungen der Emittenten (Deutsche Börse Commodities beziehungsweise Börse Stuttgart Securities), die zum größten Teil mit physischem Gold unterlegt sind. Dieses Gold kann sich der Investor sogar liefern lassen. Bei einer (unwahrscheinlichen) Pleite des Emittenten kann jedoch ein Totalverlust drohen, da die Forderung nicht durch das Einlagensicherungssystem abgedeckt ist.

Insofern eignen sich Gold-ETCs für Anleger, die Gold als Teil ihrer Asset-Allocation in ihren Depots einsetzen, aber kein Extremszenario wie Währungsreform oder Hyperinflation absichern wollen. Steuerlich sind etwaige Wertgewinne nach einer Haltefrist von mehr als zwölf Monaten steuerfrei. Das bedingt, dass der Kauf entsprechend dokumentiert sein muss.

Autor(en): Thomas Buckard, Vorstand Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen AG

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