Eine verlorene Börsen-Generation

740px 535px

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation wollen von einem Investment an der Börse nichts wissen. Dies zeigt eine Fokusbefragung im Rahmen des aktuellen Axa Deutschland-Reports.

Die Deutschen gelten vielfach als ängstlich, was Investments an der Börse angeht. Das trifft vor allem für Menschen zwischen 50 bis 64 Jahren zu, die so genannten Babyboomer. Wie der jüngste Axa Deutschland-Report zeigt, hat keine andere Altersgruppe eine so schlechte Meinung von den Kapitalmärkten. 61 Prozent dieser Gruppe sagen, dass Geldanlagen an der Börse "unkontrollierbare Risiken" bedeuten. 39 Prozent lehnen Anlagen an der Börse sogar "aus Prinzip ab", gegenüber 33 Prozent aller Befragten. Und für 65 Prozent ist die Börse "nur etwas für Experten". Zum Vergleich: bei den unter 50-Jährigen in Deutschland sagen das nicht einmal die Hälfte (49 Prozent).

Wenn schon Engagement an der Börse, dann kurzfristig

Der Anlagehorizont für Geldanlagen an der Börse liegt für die meisten Erwachsenen bei 28 Monaten. Lediglich 18 Prozent halten ein Börsen-Engagement von länger als zehn Jahren für am besten.

"Die Deutschen haben ein gespaltenes Verhältnis zur Geldanlage am Kapitalmarkt", konstatiert Thilo Schumacher, Vorstand Personenversicherung bei der Axa Konzern AG. Kurzfristig an der Börse zu spekulieren, werde als interessant empfunden. Aber für die kommende  Rentner-Generation seien langfristige Anlagen am Kapitalmarkt entscheidend, damit ihre Einkünfte im Ruhestand ausreichten.

Hoher Beratungsbedarf

Ebenso wie in der Gesamtbevölkerung glauben von den geburtenstärksten Jahrgängen auch nur 26 Prozent, dass Aktien oder Aktienfonds langfristig die beste Anlage zum Vermögensaufbau sind. Und 52 Prozent wie auch in der Gesamtbevölkerung (53 Prozent) wäre nur dann zu einem Aktieninvestment bereit, wenn er eine Garantie auf sein eingesetztes Kapital bekäme.

Die 50- bis 64-Jährigen besäßen in Deutschland den weitaus größten Teil aller Spareinlagen. Ihr geringes Börsen-Interesse sei die Erklärung dafür, dass es in Deutschland so wenig Aktienbesitz gebe Die Babyboomer als nächste Rentnergeneration drohten damit zu einer "verlorenen Börsengeneration" zu werden, klagt Schumacher. Hier sieht der Axa-Vorstand einen hohen Beratungsbedarf der Menschen.

Die Studie

Für den Themenfokus  "Anlageverhalten der Deutschen 2018/2019" wurden für den Axa Deutschland-Report zu Ruhestandsplanung und -management insgesamt 2.083 Online-Interviews geführt. Befragt wurde die Wohnbevölkerung repräsentativ in allen 16 Bundesländern nach Alter und Geschlecht. Die Ergebnisse wurden bevölkerungsrepräsentativ gewichtet.

Autor(en): Versicherungsmagagzin

Alle Invest News