Junge Frauen sind eifrige Sparerinnen

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Von den Frauen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren, der so genannten Generation Y, wollen 65 Prozent künftig mehr Geld sparen. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage unter mehr als 1.000 Personen ab 18 Jahren, die Ende Januar 2020 im Auftrag des Finanz-Portals Joonko durchgeführt wurde. Dieser zufolge wollen 53 Prozent der weiblichen Teilnehmer aller Altersklassen in Zukunft mehr Geld zurücklegen. Bei den Männern sind es nur 46 Prozent.

Dabei steigt mit der Höhe des Einkommens auch die Selbstsicherheit der Frauen im Umgang mit ihren Finanzen. So machen sich weibliche Befragte mit einem Einkommen von mehr als 2.000 Euro häufiger Gedanken um ihre finanzielle Lage, als diejenigen, die weniger Geld im Monat zur Verfügung haben. Zudem glauben 48 Prozent der Frauen mit einem höheren Einkommen, dass ihre Finanzen gut geregelt sind. Sparerinnen über 40 Jahre und Frauen, die mehr als 4.000 Euro im Monat zur Verfügung haben, sehen sich finanziell sogar so gut abgesichert, dass ihre Lust auf Geldanlagen generell zurückgeht. Bei Männern lässt der Sparwunsch bereits ab einem Einkommen von mehr als 2.600 Euro im Monat nach.

Scheu vor Risiko heißt nicht gleich größeres Risikobewusstsein 

Zudem zeigt die Studie, dass 57 Prozent der weiblichen Anleger häufiger auf ein konkretes Ziel wie etwa einen Urlaub oder ein Auto hin sparen. Bei den Männern tun das nur 43 Prozent. Auch nutzen sie lieber traditionelle Sparmethoden, während männliche Befragte häufiger an Finanzprodukten interessiert sind, die helfen, mehr zu sparen oder Geld zu vermehren. So wählt jeder fünfte Mann zum Beispiel Aktien oder Fonds. Unter den Frauen sind dies nur zehn Prozent.

Doch sollte laut Springer-Autorin Claudia Müller bei Frauen die Scheu vor dem Risiko nicht mit einem größeren Risikobewusstsein verwechselt werden:

"Das Klischee sagt gerne, Frauen seien zu ängstlich und risikoscheu. Tatsächlich trifft das nicht zu. Risikofreudigkeit ist eine Charakterfrage, die keine Geschlechterdynamik in sich hat. Es gibt jedoch eine Einkommensdynamik: Menschen mit niedrigem Vermögen sind risikoscheu, da sie es sich nicht leisten können, dieses wenige Geld zu verlieren. Diese Kategorie trifft häufiger auf Frauen zu als auf Männer. Ab einer gewissen Einkommens- oder Vermögensstufe ist Risikofreudigkeit jedoch nur noch eine Persönlichkeitsfrage. Allerdings ist es so, dass Frauen risikobewusst sind", Claudia Müller, Finanzen - Freiheit - Vorsorge

Internet als Informationsquelle

Und woher beziehen Frauen ihr Finanzwissen? Laut Umfrage recherchieren 37 Prozent der weiblichen Teilnehmer Fragen rund um Finanzen und Geldanlage am liebsten im Internet. 31 Prozent konsultieren dafür den Berater der Hausbank. Jede Fünfte sucht Rat bei Freunden und Verwandten. Dagegen lässt sich nur jeder achte Mann bei Geldthemen von Freunden und Familie beraten und 30 Prozent suchen ihren Bankberater auf. Jüngere Menschen, Frauen wie Männer, nutzen außerdem zunehmend digitale Kanäle als Informationsquelle. So greifen jede sechste Frau und jeder fünfte Mann mindestens einmal pro Woche auf eine Finanz-App zurück.

Lesetipp

Claudia Müller
Finanzen - Freiheit - Vorsorge
Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit - nicht nur für Frauen
Springer Fachmedien Wiesbaden 2020
Print ISBN: 978-3-658-28338-4, 17,99 Euro
Electronic ISBN: 978-3-658-28339-1, 12,99 Euro

Cover Finanzen, Freiheit, Vorsorge

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Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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