Warum auch 2020 ein Immobilienjahr wird

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Der deutsche Immobilienmarkt hat in den vergangenen Jahren mehr als einen Höhenflug erlebt. Das Jahrzehnt beendete er mit einem neuen Rekord. Und die Zeichen stehen gut, dass Großanleger weiterhin in diese Assetklasse investieren.

Im vergangenen Jahr floss Kapital in Höhe von rund 73,4 Milliarden Euro in deutsche Gewerbeimmobilien. Das ist ein Plus von 19 Prozent gegenüber 2018. Große Wohnimmobilien ab 30 Einheiten hinzuaddiert, erhöht sich dieser Wert sogar auf fast 93 Milliarden Euro. Dies zeigt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate zum deutschen Immobilienmarkt 2019. Gefördert hat diese Entwicklung laut Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland, das unverändert gute Finanzierungsumfeld. Auch bei niedrigen Renditen bestehe "ein erheblicher Spread zu Staatsanleihen und gleichzeitig ist eine im Vergleich zu anderen Assetklassen auskömmliche Eigenkapitalverzinsung gegeben". Das zeige sich vor allem im Rendite-Risiko-Profil.

Ausländische Investoren erhöhen ihre Immobilienquoten

"Darüber hinaus spielen die weiterhin guten Perspektiven der Nutzermärkte eine entscheidende Rolle, wie der 2019 noch einmal gestiegene Büroflächenumsatz in Deutschland belegt. Dieser hat erneut die Vier-Millionen-Quadratmeter-Schwelle übertroffen und damit das zweitbeste jemals registrierte Resultat erreicht", so Bienkowski.

"Auf Basis des manifestierten Niedrigzinsniveaus erscheint die Immobilie als Anlageprodukt für institutionelle Investoren nahezu alternativlos. Und immer mehr Anleger aus dem In- und Ausland schichten sukzessive ihre Bestände um und erhöhen ihre Immobilienquoten", betont auch Timo Tschammler, CEO bei Jones Lang LaSalle (JLL) Deutschland.

Sieben Hotspots für Immobilieninvestoren

Vor allem die großen sieben Metropolen in Deutschland profitieren vom Kapital der institutionellen Investoren. "Die deutschen A-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart haben ihre Rekordjagd fortgesetzt und legen um gut 20 Prozent zu, sodass mit 46,56 Milliarden Euro 2019 eine neue Bestmarke aufgestellt wurde", erläutert Marcus Zorn, stellvertretender CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.

"Auch wenn nicht jedes Jahr ein neuer Rekord aufgestellt werden kann, spricht vieles für ein erneut überdurchschnittliches Transaktionsvolumen im Jahr 2020", sagt auch der BNP Paribas- Immobilienmarktexperte Bienkowski. Als Gründe führt er unter anderem an:

  1. die verbesserten Aussichten für eine wieder anziehende Konjunktur, insbesondere im Dienstleistungsbereich,
  2. eine weiterhin stabile bis positive Arbeitsmarktsituation,
  3. eine Entspannung beim Handelsstreit zwischen den USA und China sowie dem Brexit
  4. und weiter ansteigendes Kapital durch auslaufende deutsche Staatsanleihen.

Und letztere umfassen laut Jones Lang LaSalle in den kommenden fünf Jahren ein Volumen von mehr als 800 Milliarden Euro. Von denen werde ein Teil in Immobilien angelegt. Aufgrund der bereits hohen Preise in den Top-Metropolen, "dürfte es künftig zu einem moderaten Anstieg des Investitionsvolumens in B-Städten kommen".

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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