Ethische Normen in der Ausbildung gewinnen bei den Versicherern an Bedeutung

Die Vermittlung von Werten soll bei der Ausbildung von Finanzdienstleistern künftig mehr im Vordergrund stehen. Hierzu gehören nach Ansicht von Personalverantwortlichen ethische Normen wie Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Seriosität. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Ausbildungsatlas Finanzdienstleistung“, die sich mit Ausbildungs- und Berufswegen in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche beschäftigt. Die Öffentliche Versicherung Braunschweig führte die Befragung in Zusammenarbeit mit dem Münsterer Professor Klaus Merten bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr durch.

Laut Studie wirkt sich die Finanzkrise nicht negativ auf das Ausbildungsverhalten der Finanzdienstleister aus. Bei 80 Prozent der befragten Unternehmen finden demnach interessierte Berufseinsteiger Ausbildungsplätze und Trainee-Stellen. Die Bewerberzahl liege 2009 im Durchschnitt bei 236 Interessierten pro Unternehmen. Davon würden durchschnittlich 21 Bewerber und damit jeder elfte eingestellt. Allerdings gehen die Personaler in den Assekuranzen mit über 50 Prozent davon aus, dass die Zahl der Bewerber in Zukunft abnehmen wird.

Interessant für die Branche sind vor allem Bewerber mit Abitur. Doch neben dem Schulabschluss hat die Forderung nach einem sozialen Engagement als Einstiegsqualifikation eine besondere Bedeutung eingenommen. So erwarten rund 17 Prozent der Befragten von ihren Berufseinsteigern gemeinnütziges Handeln.

Kommunikation und seriöses Auftreten wichtig
Weiteres wichtige Voraussetzung sind kommunikative Fähigkeiten. Das zeigte bereits die Vorjahresstudie. So liegt die Kommunikationskompetenz mit knapp 40 Prozent noch vor der Fach-kompetenz die gerade einmal knapp 24 Prozent erreicht. We¬sentlich sei, dass die Bewerber ihre künftigen Aufgaben mit kommunikativen Fähigkeiten wie sprachlicher Ausdrucksfähigkeit, einem seriösen Auftreten und einer interkul¬turellen Kompetenz meistern.

Trotz der zum Teil hohen Anforderungen an die Bewerber und ihrer Kompetenzen ermittelte die Studie einen Rückschritt bei den Rekrutierungsmaßnahmen. So kämen Nachwuchsförderpro-gramme nur noch vereinzelt zum Einsatz. Auch Info-Veranstaltungen wurden weni¬ger häufig genannt als im Vorjahr (2009: 18,5 Prozent/2008: 27,8 Prozent). Gleiches gilt für die Mitarbeiterbindung: So hat sich der Anteil der Unternehmen, die 2009 gar nichts in diese Richtung unternehmen, mit knapp 20 Prozent im Gegensatz zum Vorjahr fast verdoppelt. Auch soziale Vergünstigungen wurden um knapp die Hälfte verringert (8,6 Prozent).

Hintergrund
Die Studie gibt unter
Auskunft über die aktuelle Ausbildungssituation, informiert über die Qualifikation eines idealen Bewerbers und zeigt, wie in den Zeiten der Finanzkrise der Wettbewerb um die Talente geführt wird.

Autor(en): Versicherungsmagazin

Alle Personalien News